Bereits auf das Jahr 1994 ist das Demo "Life Is Just A Joke" und somit das erste Lebenszeichen der süddeutschen Ein-Mann-Kapelle Metamorphosis zu datieren, in den folgenden neun Jahren wurden drei Alben eingespielt.
Umso überraschter bin ich daher, noch nie etwas vom Projekt des Odem Arcarum-Session-Mitglieds Boris Ascher gehört zu haben, welcher mit "Creation In Reverse" nun bereits seinen vierten Langspieler präsentiert...

Ganz oben auf der Menükarte steht bedrohlicher und mit schwarzmetallischen Anleihen versehener Death Metal der eher gemächlichen Art.
Das Schlagzeug bedient Ascher, der, wie es bei Solo-Projekten üblich ist, auch alle weiteren Instrumente eingespielt hat, kontrolliert und präzise, wobei nicht selten der Vergleich mit der Retorte aus dem Ärmel geschüttelt werden dürfte.
Auch die Gitarre wird nicht zu Höchstleistungen gepeitscht, sondern tut es dem Gesang gleich, welcher düster und schleierhaft seine Botschaften fast gebetsmühlenartig herunterleiert und zu keiner Sekunde Hektik aufkommen lässt.
Da die praktische Vorgehensweise mit den vorangegangenen drei Sätzen im Prinzip umfassend und erschöpfend dargelegt ist, bemühe ich mich, den Namen einer vergleichbaren Band aus dem Hut zu zaubern, scheitere angesichts des recht eigenwilligen und zähen Stils von Metamorphosis jedoch auf ganzer Linie.
Produktionstechnisch klingt "Creation In Reverse" wie Morbid Angel zu "Covenant"-Zeiten: Dumpf, dickflüssig und ansatzweise auch beklemmend.
Eine glattpolierte Aufnahme wäre hier wohl fehl am Platz gewesen, daher gibt's in diesem Punkt einen Daumen nach oben.

In gewisser und ganz eigener Weise investiert man sein Geld beim Erwerb des aktuellen Metamorphosis-Albums durchaus in exklusives Material.
So kann und möchte ich dem knappen Dutzend Stücke nicht einen speziellen Reiz absprechen, den jedes einzelne trotz aller Trägheit und scheinbarer Unausgegorenheit in sich birgt.
Um mir weitere Orakeleien zu ersparen, empfehle ich, "Creation In Reverse" probezuhören.
Wer hingegen auf der Suche nach fetten Riffs, vokalen Wutausbrüchen und purer Klangenergie ist, der sollte um Metamorphosis einen grossen Bogen machen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

The Devils Ground

Veröffentlichung

9/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal