Jede extreme Musikform wird mit der Zeit weichgewaschen und bis zu einen gewissen Grad massenkompatibel. Dass dies bei Funeral Doom ausgerechnet mit der eigentlichen Nachfolgeband der genialen Yearning geschehen würde, erstaunt und entsetzt zugleich.

Klar, "Chapter 1: Delirium" umfasst alles was das Genre ausmacht. Monotone Riffs im Zeitlupentempo, welche aneinandergereiht überlange Prozessionshymnen ergeben. Vermischt wird das ganze mit anmutigen Melodien, sakralen Chören und orchestralem Tastenkitsch. Das Grässliche, Raue und Schwerverdauliche wird quasi auf ein weiches Kissen in einer düster-romantischen Wiege gebettet. Ist es deswegen ein schlechtes Album? Nein, aber die Mischung aus Kitsch und Verdammnis funktioniert nur bedingt und bildet keinen soliden Grund für ein fesselndes Werk als Einleitung der nächsten Unheilsstunden.

Der Versuch des legitimen Yearning-Nachfolgers, den Geist des Funerl Doom einzufangen, ist kläglich gescheitert. Viel eher ist das Debüt eine Art Funeral Gothic Metal-Scheibe. Für Freunde der Trauerweidenklänge definitiv interessanter als für eingefleischte Doomster.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Firedoom Music

Veröffentlichung

12/2007

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal