Nach beinahe zwanzig Jahren Bandgeschichte setzen uns Deaf Aid nun ihr Debüt auf den Präsentierteller. Endlich einmal eine Band, die sich Zeit genommen hat und nicht einfach jeden Schnellschuss auf die Öffentlichkeit abfeuert. Eine Band, die sich Zeit nimmt, ihre Stücke reifen zu lassen und nur die besten Sequenzen zu Kompositionen verarbeitet, welche das Ohr des Hörers wert sind. Endlich eine Band, die das Attribut Old School schon auf Grund ihrer Geschichte verdient. So, jetzt ist der Luftballon aufgeblasen. Nun nur noch mit der Nadel hineinstechen und:

Pufffff! Zerplatzt ist der Traum von einer guten Eigenproduktion. Zwar liefert die Freiburger Formation mässigen Death Metal mit einer Portion Groove und knochentrockenen Basssequenzen. Doch von einer zwanzigjährigen Reifephase ist bei den Stücken kaum etwas zu vernehmen. Zu trocken und variationsarm stampfen die Six Feet Under inspirierten Nummern daher. Explosivität und unerwartete Wendungen sucht man vergeblich. Dieser simpel gestrickte Todesstahl lockt heute keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

Einziger Lichtblick ist das schleppende Titelstück. So hat die alte Schule geklungen und so wollen wir das auch heute noch hören. Ein mächtiges Melodiewerk, ordentlich düstere Zwischenpassagen und der nötige Anteil an fettem Groove. Hätte die ganze Scheiblette dergestalt geklungen, wären bestimmt noch drei vier Punkte mehr drin gelegen.

So stört man sich hingegen am laschen Klanggewand, den ermüdenden Riffwiederholungen und dem zu normal gehaltenen Trommelklang. Trotz der langen Reifezeit korkt dieser Wein mächtig. Vielleicht mag man ihn bei einem Saufgelage auftischen, für das edle Geniesserbankett reicht es hingegen noch lange nicht.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal