Die Nürnberger Untergrund-Grössen Total Hate haben sich im achten Jahr seit Bandgründung nun endlich dazu aufgerafft, ihren ersten Langspieler einzuklöppeln.
Dieser trägt den Titel "Depopulating Planet Earth" und wird uns dieser Tage via Agonia Records um die Ohren gehauen.
Es war wohl die blanke Neugier, die mich dazu veranlasste, mir das Teil zur Rezension an den Haken zu holen...

...und dass diese Wahl die richtige war, klärt sich mir schon nach dem ersten Lied auf.
"Humanity Banished" eröffnet brachial den Reigen aus Menschenhass, Krieg und totaler Zerstörung.
Representativ für alle Kompositionen des Albums setzt sich der Opener zusammen aus simplen Gitarrenrhythmen die zu kräftigen Melodien geformt werden, einem wütenden Schlagzeug sowie dem zu erwartenden markerschütternden Kreischgesang.
Ohne allzu viele Baustellen zu bearbeiten pflügt sich das Total Hate-Kommando durch eine knappe dreiviertel Stunde blasphemischer Aggressionsausbrüche und lässt dabei klar durchblicken, keine wesentlichen Anstrengungen unternommen zu haben um den eindeutigen norwegischen Old School-Einflüssen zu entkommen.
Mit jeder Note speit das Quartett nämlich die typischen Stilblüten der nordischen Schwarzmetall-Frühzeit aus, was dem Tonmaterial beileibe nicht schlecht zu Gesicht steht.
Besonders die Tatsache, dass diese Linie das gesamte Album hindurch ohne Fehltritte verfolgt wird und man sich nicht zu Ausflügen in modernere Zeiten hinreissen lässt, zeugt von Rückgrat seitens der Band und wird viele Nostalgiker blitzartig einkassieren.
Wie die Faust aufs Auge passt auch die Produktion, die den der alten Schule entsprungenen Kompositionen gekonnt auf den Leib geschneidert worden ist.

Ein ganz klarer Standpunkt also, den die vier Franken mit "Depopulating Planet Earth" da vertreten.
Keine Chance für neumodischen Krimskrams wie Keyboards, Samples oder gar pralle Variation - hier wird ausschliesslich zähes, rohes Fleisch zum Verzehr gereicht, stilistisch zwar bereits etwas angestaubt aber für jeden Liebhaber puren Schwarzmetalls ein wahrer Leckerbissen.
Man mag mir nachsehen, dass ich keine noch höhere Punktewertung vergebe; aber es ist nun einmal sehr einfach, auf derart breiten Pfaden zu laufen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

4/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal