Die Belgier "Dagorlad", bestehend aus Philippe Gandibleu und AOD, präsentieren hier ihr Fantasy - Konzeptalbum "Herald of Doom". Ein Strudel aus synthetischen Klängen, verzerrten Gitarren, der growlenden Stimme und den kitschigen Chören reisst mich in eine pastellfarbene Unterwelt aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt. Nur der "Stop"-Knopf vermag es, mich aus diesem Brei wieder raus zu ziehen. Mit grau-rosa triefenden Haaren und gleichfarbig verschmierten Kleidern, die wie eine zweite Haut an der meinen zu kleben scheinen, schlurfe ich zum Computer, um meine Aufgabe zu erfüllen. Leset was ich euch zu berichten habe:

Ein düsterer Schatten, jener "Imptacars", dem Reich des Sumpflandes, legt sich über die Weiten des Landes um Macht, Reichtum und Ansehen zu erlangen. Als die beiden Königstöchter - aus dem Hause des silbernen Kreuzes - von einer Horde Drachen, gesandt durch Imptacar entführt und getötet werden, lässt sich kein Krieg mehr verhindern. Es beginnt eine Schlacht, in der eine gigantische Armee aus Imptacar, bestehend aus Zwergen und Drachen, gegen die Bruderschaft des Silbernen Kreuzes kämpft. Dem Leiden kein Entrinnen triumphiert schliesslich nur der Tod, welcher nur ein paar wenige Überlebende hinterlässt. Aus.

Soviel zur Geschichte. An und für sich spannend zu lesen, bietet "Herald of Doom" für mich musikalisch gesehen keine grosse Darbietung. Die Grundideen zu den Liedern sind zwar gar nicht mal schlecht; ausgefeilte Melodien würden durchaus Anklang finden. Wie bereits erwähnt, verliert sich allerdings alles ein wenig im synthetischen Klanggebilde, welches zusätzlich von zu viel Hall geprägt ist. Der dadurch entstehende "Brei" lässt sich leider nicht verhindern. Das Schlagzeug wurde meines Erachtens zu weit in den Hintergrund gerückt, hätte es doch dem Gesamtmix möglicherweise etwas mehr Durchsicht verleihen können. Die Songs sind meiner Ansicht nach auch zu lang und werden bald langweilig. Ein grosses Lob muss ich an dieser Stelle der Gestaltung des Booklets aussprechen! Ein wirklich begabter Künstler namens "Kris Verwimp" hat sich hier ans Werk gemacht, ziert er mit seinen Drachen, Skeletten und filigran verzierten Schwertern doch jede Seite des CD Büchleins! An dieser Stelle: Hut ab! Keine Frage, es steckt viel Mühe, Engagement und Zeit in dieser Produktion. Trotz all dem ist dieses Album für mich leider nicht geglückt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Shiver Records

Veröffentlichung

4/2008

Format

CD

Land

Genre

Dark Metal