"Amphetamin ist eine weltweit kontrollierte Droge; Handel und Besitz ohne Erlaubnis sind strafbar."
Soweit das Lexikonwissen.
Was hingegen in wohl noch keinem Lexikon zu lesen ist, ist, dass "Amfetamin" seit neuestem auch seinen Weg in die Titellisten vieler Mailorder für extreme Musik gefunden hat.
Hierfür verantwortlich ist das norwegisch-schwedische Projekt Skitliv, hinter dem sich der ehemalige Mayhem-Frontmann Maniac sowie Schwedens Suizid-Export Nummer Eins, Kvarforth von Shining, verbergen.
Mit Unterstützung diverser hilfreicher Kumpanen haben die beiden ihr Debut-Scheibchen "Amfetamin" realisiert und nehmen damit direkten Einfluss auf das zentrale Nervensystem eines jeden Konsumenten.

Wahrhaft kranke Kost bekommt man nämlich geboten, was angesichts der beiden Bandleader nicht weiter verwundert.
Black Noise, Doom oder etwas derartiges zelebrieren Maniac und Kvarforth mit Skitliv und können sich vieler Sympathien besonders aus dem Lager der Shining-Anhänger sicher sein.
Zäh und klebrig zeigt sich das Songwriting, mal psychedelisch, mal geisteskrank und chaotisch.
Samples und Synthesizer beherrschen die Szenerie, die nur ein Ziel verfolgen: Die Nerven der Hörerschaft zu zerfetzen und schaudernde Klangbilder von Schmerz, Verzweiflung und Tod auf deren Unterbewusstsein zu projezieren.
Nach dem eigentlichen "Amfetamin"-Tonmaterial folgt noch die Aufnahme eines Londoner Live-Konzertes aus dem Jahre 2007, welche instrumental eine weniger gekünstelte und wesentlich authentischere Atmosphäre vermittelt und eine für Live-Aufnahmen erstaunlich hochwertige Tonqualität aufweist.
Nur schwerlich ist die an den Tag gelegte Stilistik zu beschreiben - am besten wirft man Shining, Bethlehem und Sunn O))) in einen Topf, kocht das ganze gut auf und rührt kräftig um - fertig.

An Skitliv bedienen sollten sich demnach wirklich ausschliesslich Gemüter, die schwerstverdauliche Kost gewöhnt sind und strapazierbare Trommelfelle, Nervenstränge und Magenschleimhäute ihr Eigen nennen.
Alle Anhänger satanischer Schrammelorgien und paganer Erhabenheit lassen besser die Finger von "Amfetamin" - das ist einfach die falsche Baustelle.
An sich jedoch ein faszinierendes Werk, welches gewaltig zünden wird, sofern es denn auf die passenden Konsumenten stösst.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Cold Spring Records

Veröffentlichung

6/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal