Zwei volle Dekaden haben die Sludgegötter Soilent Green bereits auf dem Buckel. Ob zu genau diesem Zeitpunkt der Wechsel vom Spezialisten Relapse zum Szeneriesen Metal Blade ein guter Schachzug war, wird die Zukunft noch zeigen. Ausverkaufsrufe werden aber schnell verstummen, spätestens dann, wenn der neue Silberling seine erste Runde dreht.

Das Labeldebüt hört auf den langwierigen Namen "Inevitable Collapse in the Presence of Conviction". Ein peitschender, grooviger hybrid aus Death, Grind, Sludge und Southern Rock mit der typischen, dreckigen Südstaaten-Atmosphäre. Obwohl Erik Rutan für meinen Geschmack die Scheibe gar stark poliert hat, nehme man sich von den Nackenbrechern in Acht. Die sperrigen, unkonventionellen und vielschichtigen Kompositionen brauchen zwar eine Weile, bis sie ihre volle Durchschlagkraft entwickeln, sind dann dafür aber umso effektiver. Zur Auflockerung baut das Quartett akustische Lagerfeuerklampfen ein. Das wäre definitiv ausbaufähig und sollte in Zukunft unbedingt stärker in die einzelnen Stücke eingewoben werden. Trotz der Vertracktheit und den relativ komplexen Arrangements wühlen die Jungs nie blind im Brei sondern spielen punktgenau und stets voll auf die Zwölf.

Ein frisches, abwechslungsreiches Album, welches trotz der unglücklichen Produktion voll in den Arsch tritt und alteingesessene Anhänger sicher nicht vor den Kopf stossen wird.

Eine rabenschwarze Pechsträne ist der ewige Begleiter von N.O.L.A.s Kult-Sumpf-Grinder. Es stellt sich die Frage wie heftig der nächste Schicksalsschlag den "Nahrungsersatz aus Menschenfleisch" treffen wird – jetzt wo die Band dank der Maschinerie von Metal Blade kurz vor dem Durchstarten ist...

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Metal Blade Records

Veröffentlichung

6/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal