Abstract Essence beschreiben ihren Musikstil selbst als Atmosphärischen Metal. Das klingt zwar verlockend, ich würde aber eher behaupten, die Band hat sich dem melodischen Death Metal verschrieben.

Gleich von Beginn weg dominieren die Keyboard-Klänge das Geschehen. Wer nichts mit Keyboards anfangen kann, der sollte schnell die Finger hiervon lassen! Wie schon auf dem bedrückenden Cover ersichtlich, versuchen Abstract Essence aus Tschechien eine düstere, melancholische Stimmung aufzubauen. Das gelingt dem Sextett aber nur bedingt, da das Keyboard auf diesem Album anscheinend Narrenfreiheit geniesst. Dabei kann der Klimperkasten teilweise ganz schön nerven.

Die Stimme von Sänger Ondras Zbranek weiss da schon eher zu gefallen. Der keift und knurrt sich wirklich die Seele aus dem Leib. Seine tiefen Growls steigert er in manchen Songs gekonnt zu hohen, schrillen Shouts (Griff an die Eier). Bei einigen Lied-Strukturen habe ich das Gefühl, eine schnellere Version von King Diamonds "Abigail" hämmert durch die Boxen.

Die beiden Gitarristen kommen leider zu wenig zur Geltung, ich hätte ein gepflegtes Gitarrensoli den vielen Keyboardparts vorgezogen. Dass sich die Gitarrenfraktion überhaupt nicht zu verstecken braucht, beweisen sie virtuos in Songs wie "Out" oder "Last Sunrise".

Insgesamt finden sich auf dem Erstlingswerk "Aftermath" eingängige und gefällige Kompositionen, die von der nicht alltäglichen Stimme des Sängers und den Keyboardeinsätzen dominiert werden. Ich finde das Album als Ganzes gelungen und hoffe fest, dass die Band das Keyboard beim nächsten Projekt ein wenig zügelt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Lava Productions

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal