Einen Pokal für Innovation werden Soulgrind für ihr aktuelles Album "Pakana" sicher nicht abräumen. Wie viele andere Bands versuchen sie, sich auf der Nightwish-Schiene ganz nach oben zu singen. Dazu nehme man: ohrwurmkompatible Melodien, ein Goldkehlchen als Sängerin (ich nehme mal an, sie ist zudem noch hübsch?) und eine tiefe Männerstimme, die den Refrain grollt. Dazu noch ein "singendes" Keyboard und einige knallige Riffs, fertig ist die musikalische Erfolgsmischung.

Trotzdem, oder gerade deswegen, der neue Silberling der Finnischen Kombo muss sich keineswegs verstecken! Nach dem eher schwächeren Vorgänger "The Origins of the Paganblood" präsentieren uns Soulgrind ein klasse Album von allererster Güte.

Das unwiderstehliche Gemisch aus hohem und melodiösem Gesang der Whisper Lilith und dem Übergang in die abgrundtiefen Growls des Obergrunzers Azhemin lässt angenehmes Gänsehautfeeling aufkommen. Die Songs prickeln in den Gehörgängen und überzeugen von der Atmosphäre bis hin zu den technischen Finessen. Sowohl balladeske Hymnen wie auch schnelle und düstere Black Metal-Passagen werden gekonnt ineinander geflochten. Besonders vom Opener "Throught the Gates of Desperation" kann ich gar nicht genug kriegen.

Nebst all der Lobhudelei für Soulgrind gibt’s auf dem Album auch Schwachpunkte zu vermelden: Für meinen Geschmack wurde die Stimme von Azhemin im Gegensatz zum glasklaren Gesang der Sängerin zu dumpf aufgenommen, so dass der teilweise etwas breiig wirkt. Bei den Gitarren habe ich manchmal das Gefühl, dass einige Riffs nicht sauber ausgespielt oder zu disharmonisch in die Songs eingepasst wurden.

Wer auf melodiösen Pagan Metal mit Black Metal-Einflüssen und Keyboards steht, darf die Ohren vor "Pakana" nicht verschliessen! Ich persönlich ziehe dieses Album der aktuellsten Nightwish-Produktion vor.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Holy Records

Veröffentlichung

8/2008

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal