Ein neues Toxic Holocaust Album, da musste ich natürlich ein Ohr riskieren, um fest zu stellen, in wie weit Joel Grind im Jahre 2008 auf seinem mittlerweile dritten Longplayer anders klingt als vorher.

Direkt vorweg, um die Puristen unter euch zu beruhigen: gar nicht. Die Produktion ist zwar meiner subjektiven Meinung nach etwas weniger dumpf, als die der Vorgängeralben, aber von Hochglanz kann man immer noch nicht sprechen. Die 13 Stücke hauen alle samt und besonders direkt auf die Fresse und nur die wenigsten gehen deutlich länger als drei Minuten. Was Mr. Grind euch hier also bietet sind 13 Stücke purer, punkiger oldschool-Thrash, der dermassen auf die Fresse haut, dass man ihn eigentlich nur lieben oder hassen kann, was dazwischen geht nicht.

So etwas wie Mid-Tempo gibt es nur selten und wenn es auftaucht, dann zum Glück nicht für lange, denn es mag nicht wirklich zu gefallen. Im Vergleich zu den vorherigen Scheiben von Toxic Holocaust kann ich auf "An Overdose Of Death" eigentlich keine Spur der viel zitierten musikalischen Weiterentwicklung, die meistens mit dem Erscheinen eines beschiedenen Albums einhergeht, erkennen und das ist auch gut so. Joel Grind hat ein Erfolgsrezept, wobei das für eine Band wie Toxic Holocaust das falsche Wort ist, sagen wir mal lieber einen Stil gefunden, der ihm gefällt und den zieht er durch - gnadenlos.

Die Stücke sind sich zwar von der Struktur her sehr ähnlich, aber dass ist nicht weiter schlimm, es sei denn man möchte sich den Kopf über Kompositionsmethoden, Intervalle und ähnliches zerbrechen. Aber ich glaube, wenn man das tut, dann hört man auch andere Bands, so gehen die Songs fliessend in einander über, wobei es ein paar Granaten gibt die raus stehen. Aber jedes Album hat starke und schwache Songs und während ich hier zwar besonders starke Songs benennen kann, fallen mir keine Schwachen ein. Dies nenne ich mal ein Qualitätssiegel für "An Overdose Of Death".

Alles in allem denke ich, dass dies eine Scheibe für Fans ist. Wer keinen Bock auf Thrash hat oder auf so seltsame Dinge wie Thrashcore oder Neo-Thrash steht, der ist mit diesem Album definitiv falsch bedient. Wer die vorherigen Scheiben von Toxic Holocaust schon mochte, der kann sich auf eine wundervolle Überdosis Tod freuen und die Mähne dazu schütteln.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Relapse Records

Veröffentlichung

10/2008

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal