In jüngster Zeit ist man selbst als Black Metal-Fan nicht mehr davor gefeit, immer neue Klänge zu vernehmen. Ein Genre, das auf der einen Seite nicht stärker stagnieren könnte, öffnet sich zurzeit stark neuen Einflüssen. In den letzten paar Jahren waren das in erster Linie Shoegaze und der vielgerühmte Post-Rock. Zu dieser - man könnte es fast so nennen - Bewegung gehören auch die Briten von Fen.

Wobei ich ihnen hiermit keinesfalls vorwerfen möchte, auf irgendwelche Züge aufzuspringen und Trends nachzulaufen. Eher sind sie unter all den Klonen die sich momentan so auf Myspace tummeln und dabei nur auf dem Erfolgsrezept herumreiten können, welches Amesoeurs und Alcest bekannt werden liess, eine der wenigen Bands, die tatsächlich eine Entwicklung durchmachen und nach der grandiosen "Ancient Sorrow"-EP mit ihrem diesjährigen Debüt "The Malediction Fields" noch mal einen drauflegen. Fen entführen einen mit ihrer Musik in eine ungewöhnliche Welt. Eine Welt, in der Blastbeats teilweise zum Natürlichsten überhaupt gehören, während Gitarren und Synthesizer einen unglaublich verträumten Klangteppich liefern, in welchem man sich ab der ersten Note verlieren kann. Und diese Welt ist nicht von irgendwelchen schneebedeckten Gipfeln erfüllt, nein. Eher ist es eine sehr abwechslungsreiche Welt die sich einem voller Wärme und Leben präsentiert.

Es ist erstaunlich, wie schnell eine junge Band ihren eigenen Stil finden kann und diesen in nur knapp zwei Jahren so stark verfeinert, wie Fen es getan haben. Wo "Ancient Sorrow" teilweise roh und sehr experimentell daher kam was sich sowohl auf Songwriting als auch Produktion bezogen ist, stellt "The Malediction Fields" eine klangliche und kompositorische Einheit dar. Was der Musik den finalen Abschluss gibt ist der Gesang, der stets zwischen inbrünstigem Gekreische und teilweise choralartigem Klargesang wechselt. Ersterer kommt wirklich stark daher, während Letzterer gerade im Vergleich schwächelt und in seltenen Fällen die Töne nicht ganz richtig getroffen werden. Immerhin geben sich Fen allerdings spürbar Mühe, die Musik so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, deshalb bleibt hier der Klargesang mein einziger Kritikpunkt, den eine junge Band wie Fen allerdings auch bald ausgemerzt haben sollte.

Ungeachtet des Klargesangs ist das Album wirklich gelungen. Es ist ein emotionales und atmosphärisches Album, das einen mit der ersten Note einfängt und erst mit der letzten loslässt. Leuten, die unkonventionellen Black Metal mit sichtbaren Einflüssen aus anderen Musikstilen mögen, ist Fens "The Malediction Fields" nur zu empfehlen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

code666

Veröffentlichung

1/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal