Mit dem ersten Album haben sich die Mannen aus Leipzig keinen Gefallen gemacht. Startet eine Formation so fulminant, sind die Erwartung für das nächste Machwerk dergestalt gipfelträchtig, dass eine Enttäuschung kaum abzuwenden ist. Antlers musste sich der Herausforderung trotzdem stellen und reisst dabei alle Angstwände ein.

"Beneath.Below.Behold" beinhaltet unglaublich ruhige Pianoklänge, Akkustikpassagen und verträumte Melodien. Doch spätestens mit "Heal" startet die Katharsis traditionsgemäss in rauem Schwarzstahl, der mit einer Dichte durch die Boxen schlägt, dass die Wucht eines Tsunami beinahe lächerlich erscheint. Mit einer schieren Brachialität boxt sich das Donnern durch in die Rezeptoren ohne ganz unmelodisch zu donnern. Schleifende Gitarren, stampfendes Schlagwerk und eine vielschichtige Entdeckungsreise kombiniert mit dezent verwobenen Melodien sowie eine intensivee Goldkehle: Die Deutschen zelebrieren die Macht des Schwarzmetalls. Wenn es einen minimale Kritikpunkt gibt, dann, dass die Stücke sich jeweils entweder auf ganz flachem oder total steilen Gelände bewegen. Die Dynamik innerhalb einer Darbietung bleibt dann oft mehr oder weniger stabil, ohne dass sich ganz runde Spannungsbögen ergeben. So bleibt der Audienz aktives Zuhören, das Aufdecken von Spuren von Harmonien und Raffinessen. Das ist jedoch beinahe unbeschränkt erlaubt und möglich, so dass bei der notwendigen Hingabe die Erschliessung eines faszinierenden Werkes gelingt.

Alles in allem können die Ostmusikanten ihr hohes Level vom ersten Album halten und setzten ihren Weg fort, ohne etwas gerade rücken zu wollen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Ván / Totenmusik

Veröffentlichung

2/2018

Format

CD

Land

Genre

Black Metal