"Into The Light" ist Langspieler drei aus dem Hause The Prophecy. Die britische Doom Metal Band ist nunmehr um eine Veröffentlichung reicher, aber was hat der normalsterbliche Hörer davon? Soviel sei vorab gesagt – ein nettes Album ist es jedenfalls.

Ganz recht, Doom Metal. Ganze acht Stücke beschert man uns hier, allesamt in einem ähnlichen Schema. Da wäre die Stimme von Matt Lawson, der zwei Waagschalen mit seinem doppelschneidigen Gesang füllt. Ganz klar überwiegt hier der Cleargesang, der nicht nur den wichtigsten Teil des Albums ausmacht, sondern auch quantitativ klar über seinem Growlen steht. Letzteres ist auch tatsächlich nichts besonderes, die Herren scheinen das selbst bemerkt zu haben. Denn die unkehlige Normalstimme des Herren hinter dem Mikro hat einiges zu bieten, die Töne werden selbst auf langen Strecken hervorragend gehalten und überhaupt ist das Potenzial für Gänsehaut gegeben. Während sehr emotionaler Momente dürfte sich der eine oder andere Hörer desweiteren an die britischen Kollegen von Warning erinnert fühlen.

Allgemein ist die Scheibe sehr dezent und ruhig gehalten. Das gelegentliche Aufbrausen fällt dann umso mächtiger aus, trotzdem stets weit entfernt von brachialen Hasseskapaden. Dem Doom Metal typisch verliert man sich schnell in den melancholischen Tiefen der Klangwelten, das schleppende Schlagzeug mit seinen prägnanten Schlägen auf die Hats, die kalte Gitarre und der argwöhnische Bass – unergründlich und von sehr bitterem Geschmack.

Sind mal härtere Passagen zugegen, ist auch das Gefühl nicht weit, frühe Aufnahmen von Opeth zu hören. Man hackt viel auf den Saiten herum und peitscht den Schlagzeuger John mitunter zur plakativen Nutzung des Doppelpedals. Aber ganz eindeutig – diese härteren Auswüchse auf "Into The Light" werden nach kurzer Zeit öde, woran vor allem viel zu häufige Wiederholungen und ein Mangel an Ideen schuld sind.
Die Stärken des Albums liegen also definitiv im düsteren Kammersound der traurigen Balladenstücke, oder aber jenen Liedern, die mit diesen Zutaten gewürzt wurden. Immerhin hat man die musikalische Verfügbarkeit einzelner Elemente recht ausgewogen über die Platte verteilt, trotzdem sollten die Prioritäten beim nächsten mal etwas deutlicher gesetzt werden, um langatmige Zeitfresserei zu vermeiden. Siebenundfünfzig Minuten Spielzeit sind hier ohnehin mehr als genug.

Anspieltipps: 03. Delusion; 08. Hope

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Aural Music

Veröffentlichung

3/2009

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal