Wenn ich "Tristetea Vehementa" oder "Banner of Blasphemy" von der Agathodaimon-CD "Blacken The Angel" höre, dann weckt das Erinnerungen an Zeiten, in denen der Markt noch nicht derart überlaufen war und jeder Sampler diverser Magazine mehrere Perlen bot, von denen man sich das ganze Album unbedingt zulegen musste. Man konnte damals auch nicht einfach den PC anmachen und sich das Zeug runterladen, sondern fuhr erst mal in den nächsten Laden und liess sich dort die Platte bestellen, was ungefähr eine Woche Vorfreude bedeutete. Aber Agathodaimon waren damals ja schon bei Nuclear Blast, was hiess man konnte die Scheibe bei Saturn und Media Markt erstehen, was zwar sauteuer war, wofür man aber nicht eine Woche warten musste.

"Higher Art Of Rebellion" ging noch in die selbe Kerbe, "Chapter III" war aber irgendwie komplett anders. Das Album wirkte sehr aggressiv, was nicht zuletzt durch den klaren Sound zustande kam, aber auch die Geschwindigkeit hatte stark angezogen. Es gab sogar richtige Knüppel-Passagen, die wirklich reinhauten. Die Riffs waren zum Teil aggressiv, zum Teil aber auch sehr melodiös.

Auch bei "Serpent’s Embrace" verfolgte man die selbe Marschrichtung, schneller, härter, aber auch immer mehr Effekte aus der Dose und Verzerrer, die sogar über einem cleanem Gesang lagen. Die Scheibe liess sich zwar nicht mehr so geniessen, hatte aber dafür etliche interessante Neuerungen. Klarer Gesang kam übrigens auch ohne Verzerrer vor.

"Phoenix" kann man direkt mit "Serpent’s Embrace" vergleichen. Abwechslungsreich, viel cleaner Gesang, harte Riffs, geile Melodien, der Keifgesang immer noch fest und hasserfüllt und viele Zutaten aus der Konserve. Das erste Stück, "Heliopolis", prescht dabei auch noch ordentlich nach vorne und bietet geile Gitarrensolos. Der normale Gesang ist hier noch tief und fest, leider ändert sich das im Laufe des Silberlings all zu oft in schnulzigen Gesang. Dieser kann aber auch zu einem Stück passen.

Das zarte "Winterchild" ist ein gutes Beispiel dafür, dass schnulziger Gesang im Metal nicht unbedingt fehl am Platze sein muss. Die gedämpften Gitarrenriffs, gepaart mit cleanem und gekeiftem Gesang, kommen sogar richtig gut. Dazu ist ihnen noch ein richtig schönes Klavierstück eingefallen, welches sich als absoluter Ohrwurm entpuppt.

Leider schwinden die richtig guten Ideen bis zum Schluss und die Songs werden immer fader, auch wenn sich zwischendurch immer wieder mal ein guter Part einschleicht. Auf jeden Fall kann man der guten Scheibe keine Langeweile vorwerfen. Es sind nur nicht alle Stücke auf einem so hohen Niveau, wie am Anfang.

Zum Abschluss gibt es bei der Erstauflage noch den Soundtrack zu "Alone In The Dark" in zwei Versionen zu geniessen. Das Original vom Film wurde von einer Frau eingesungen und die neue Version kommt mit Keifgesang daher. Ich muss sagen, dass beide Versionen recht gut kommen, da die Sängerin eine schöne, feste Stimme hat.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

5/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal