Thorondir aus Bayern dürften in noch jüngeren Jahren gerne den Klängen paganer Landsleute wie Falkenbach oder Wolfchant gelauscht haben und da man irgendwann auf den Trichter gekommen ist, mit Pagan beziehungsweise Viking Metal eventuell ein paar Mark in die eigenen leeren Geldsäckel locken zu können, gründete man 2007 kurzerhand eine Band.
Ein dusseliger Name war schnell gefunden und so mangelte es nur noch an dem passenden schnöden Liedgut, um es einem entsprechend unaufmerksamen Plattenlabel unterzujubeln und auf vertraglicher Ebene nach oben zu kommen.
Mir nichts, dir nichts waren neun schmale Liedchen zusammengeflickt, die sich allesamt anhören, als hätte man sie Wolfchant direkt aus den Rippen geschnitten - lediglich die Aufnahmequalität kann mit den Werken der grossen Vorbilder nicht mithalten und strauchelt ein ums andere Mal.
Alle Neune fanden sodann ihren Weg auf "Düsterwald", ein Albumtitel, der in punkto Dusseligkeit dem Bandnamen Gesellschaft leistet.
Die letzte fehlenden Komponente trat in Gestalt einer Plattenfirma auf den Plan, die denn gewillt sein sollte, den vorliegenden Quatsch zu veröffentlichen und zu vermarkten - ein hörbar unlösbares Problem, wer würde schliesslich so kurzsichtig sein und derart wrackiges Gedudel in seinen Stall und seine Diskografie holen?
Und Thorondir und "Düsterwald" wären uns wohl erspart geblieben, hätte sich nicht ein gewisser Claus Prellinger dazu bereit erklärt, die Süddeutschen auf seinem Label CCP Records zu beheimaten und ihrem Album eine Chance zu geben... diese Entscheidung verwundert wohl nicht nur mich, hat Prellinger in der Vergangenheit mit der Untervertragnahme patenter Truppen wie Riger doch guten Geschmack bewiesen und im Falle von Thorondir wohl unter vorübergehender Taubheit gelitten...
Es war also tatsächlich vollbracht und eine weitere Viking Metal-Platte auf dem Markt gelandet - dieses Mal aber eine nicht nur überflüssige und unmögliche, sondern aufgrund der Spielzeit von nur achtundzwanzig Minuten auch eine unverschämte.

"Düsterwald" ist pure Trittbrettfahrerei, wie sie vorzüglich dazu dient, den Begriff "Reinkultur" zu definieren.
Die Musik ist seelenlos, gehaltlos, bedeutungslos.
Das Klischee regiert, Liedtitel wie "Gods From The Past" oder "Mit erhobenem Horn" treiben mir gleich den Bandfotos Tränen der Belustigung in die Augen und gleichzeitig Zornesröte ins Gesicht...
Welch Schlag ins Gesicht des Viking Metal...
Weg damit!

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

CCP Records

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Viking Metal