Nach der EP "Sojaruun" und der Split mit Odal schieben die Esten von Sojaruun nun ihren ersten Langspieler aus der Garage - ob darauf wer gewartet hat, ist Geschmackssache.

Grundsätzlich ist "Org", so der Titel des Debut-Scheibchens, den einen oder anderen Hördurchlauf wert, denn eine Portion patenten Pagan Black Metal hat noch niemandem geschadet.
Eben diesen zelebrieren Sojaruun nämlich und verzichten zugunsten ursprünglicher Instrumentierung auf jeglichen Schnörkel.
Leider verzichten sie aber auch auf kreatives Songwriting und lassen einer recht schnöden und durchschnittlichen Machart den Vortritt, was den Hörgenuss nicht wesentlich mindert, das Album aber aus den Gipfelregionen reisst und als eines unter vielen im CD-Schrank verschwinden lässt.
Viel zu oft habe ich die hier präsentierten mittelschnellen bis schnellen Melodien gehört, der Krächzgesang passt dazu, der Checkliste wegen werden bescheidene Bridges ins Tonmaterial gewoben.
Immer wieder erwacht das Schlagzeug aus seiner Lethargie und gibt Feuer, dazu treibende, nordisch anmutende, ausbaufähige Gitarrenriffs, die sich um Atmosphäre bemühen.
Ein Grossteil der neun Singspiele klingt einander ähnlich, aber dies ist nicht als absonderliches Manko zu bewerten, da viele Bands dieser Problematik anheimfallen.
Zu guter Letzt gibt es noch einen Pluspunkt zu benennen und zwar die Produktion, die zwar nicht unbedingt fett und drückend, dafür aber klar und blitzsauber ausgefallen ist und sowohl Nerven wie auch Trommelfelle schont.

Nun, ich denke, dass "Org" vielen Pagan-Fans zu Black und vielen Black-Fans zu Pagan klingt und alleine deshalb keinen einfach Stand haben wird.
Sojaruun sollten sich vielleicht zukünftig für einen Weg entscheiden, anstatt auf zwei Hochzeiten zu tanzen - handwerklich haben sie einiges drauf und deshalb können sich ihre Lieder auch hören lassen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Devastation Records

Veröffentlichung

7/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal