Und Existence Failed stellen eindeutig eine dar! Schon die ersten, nach dem Intro ertönenden Klänge machen das klar. Die wunderbaren Riffs und Melodien hätten selbst frühere In Flames nicht besser schreiben können. Absolut eingängige Gitarrenarbeit macht den Song "Revolved" aus. Bereits nach einem Durchlauf wird dieser zum Ohrwurm. Sobald der Song gelaufen ist, ist die Sache klar. Existence Failed kann man nicht in eine Schublade mit anderen Melodic Death Bands stecken. Hier scheut man sich im Laufe der Platte auch nicht davor mal einige Experimente zu wagen. Hier und da wird sogar mal vertrackt gespielt, wobei die Hessen von Existence Failed es verstehen, dem Feinkost-Hörer dies nicht anstrengend erscheinen zu lassen. Auch die Vocals passen überhaupt nicht ins gängige Klischee. Shouter Ken erinnert mich mit seiner Arbeit viel mehr an den Gesang der Briten von Carcass. Allerdings stellt das jetzt keine Negativkritik dar. Im Gegenteil! Die Musik und die Vocals arbeiten hier prima zusammen. Alles ertönt hier äusserst harmonisch miteinander. Die absolute Überraschung ist dann der cleane Gesang von Gitarrist Jan, der während der fünften Nummer "Everything means nothing" den verwöhnten Ohren einen wirklichen Genuss bereitet und mal sowas von nach Sängern wie Sting klingt. Mal wieder absolut untypisch wird hier ein Teil einer Musikrichtung verarbeitet, die sich viel zu sehr von erdrückenden Grenzen dominieren lässt. Dass das funktioniert hätte ich nicht gedacht. Doch das tut es. Und zwar grossartig! In Zukunft sollte sich die Band überlegen diese Parts auf nicht nur zwei Nummern ihrer Platte erklingen zu lassen.

Die Produktion der Platte ist für eine kleine Band absolut einwandfrei. Auch hier hat jemand sehr gute Arbeit geleistet. Mit Druck und guter Abmischung ist hier alles prima gelaufen. Alles ertönt hier so, wie es auf einer solchen Platte auch ertönen muss.

Einzige Negativkritik sind die ein wenig zu durchwachsenen Lyrics. Mal schafft man es wirklich gute Texte zu schreiben, ein anderes Mal erscheinen diese relativ flach. Im Grossen und Ganzen ist das aber in keiner Weise ein Weltuntergang. Schon ganz andere, um einiges bekanntere Bands, haben da viel grössere Verbrechen begangen und für die meisten Leute ist es heutzutage sowieso nicht mehr so wichtig, was der Sänger so von sich gibt.

Fazit: Existence Failed sind bisher vielleicht keine grossen Poeten, aber Hossa (!), musikalisch haben die Jungs einiges zu bieten und könnten mit ein wenig Glück und harter Arbeit weit oben mitmischen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal