Also kann die Gothenburger Death Metal Szene doch auch mal was ordentliches ausspucken, dass nicht aus dem unglaublich langweiligen Bereich des Melo-Death Metal kommt, sondern viel mehr ein ziemliches Gegenteil davon ist, nämlich knallhartes Death Metal-Gekille auf den Spuren der Vorväter.

Die Rede ist hier von den Schweden Karnarium, die nun, mittlerweile 10 Jahre nach der Bandgründung, ihr erstes, in Eigenregie aufgenommenes Langeisen vorlegen. Warum das ganze 11 Jahre dauern musste ist für mich nicht ermesslich, denn verstecken müssen sich die drei erfahrenen Musiker auf jeden Fall nicht, auf "Karnarium" liefert man viel mehr 9 Stücke Todesblei ab, die es in sich haben und den Hörer einfach gegen dessen Willen mitnehmen und dabei vergewaltigen und töten...in beliebiger Reihenfolge.
Freilich erfinden Karnarium das Rad nicht neu, aber ich zumindest höre lieber etwas, dass gut restauriert wurde, als eine schlechte neue Idee und seien wir mal ganz ehrlich, irgendwann ist das Death Metal Genre auch erschöpft, also lassen wir sämtliche Innovationen, vertrackten Melodieführungen und Takte, so wie komische Samples oder Synthieeffekte links liegen, also da wo sie hingehören, und schreiten wir zur Tat.
Ich komme nicht umher, zu bewundern, was für eine Dynamik in den einzelnen Stücken der Scheibe liegt, zwar sind diese Tempomässig alle recht ähnlich, im Mid-Tempo Bereich angesiedelt, doch sind die Stücke in sich relativ dynamisch gehalten, so hat man immer mal wieder langsame Passagen eingeflochten, die ruck-zuck in den Up-Tempo Bereich entfleuchen, nur um dann wieder in die gemässigte Mitte zurück zu kehren, wo sich Karnarium offensichtlich sehr wohl fühlen. Wo wir gerade bei den schnelleren Parts der Songs sind, sollte ich vielleicht erwähnen, dass diese sich meist als thrashige Passagen manifestieren, die dem Death Metal eben jene gewisse Dynamik, die ich bereits erwähnte, hinzufügen. Abgerundet wird dies durch eine sehr archaische Produktion, die weit von dem Bild des modernen polier-Death Metal entfernt ist und die ganze Scheibe relativ urtümlich wirken lässt.

Alles in allem kann ich zu Karnarium nur sagen: Daumen hoch! Hier wird Death Metal ohne viele Spielerein geboten und dem entsprechend ist die Scheibe auch produziert, das einzig unpassende ist, dass der Bandname mich irgendwie an bunte Vögel und Urlaub auf Inseln erinnert...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal