Wie man aus einem alten Brötchen noch eine Torte machen kann führen die Neulinge Way To End aus Frankreich vor.

Nach einem übermässig langen, übermässig überflüssigen Intro geleiten die Herren den Hörer in eine arg krank klingende, experimentelle Welt der niedersten Klangkunst. Schwarzstahl. Zunächst wirkt man ein wenig, als wolle man krampfhaft etwas Neues auf den Markt werfen und wahrlich, mal wieder tritt man nicht in die Fussstapfen der altbekannten Legenden aus den frühen Neunzigern. Way To End legen beispielsweise sehr viel wert auf einen progressiv klingenden, groovigen Bass, der in der Abmischung untypischerweise alles andere als zu kurz kommt. Er nimmt praktisch eine leitende Position ein und gerät keinesfalls in den ewigen Hintergrund der schwarzen Garagenaufnahme.
Nun gut, ehrlich gesagt handelt es sich mit "Desecrated Internal Journey" definitiv nicht um eine Aufnahme dieser Art. Das Mastering ist durchweg fern ab von laienhafter Stümperei. Eher absichtlich scheint man hier ein wenig auf mittelmässigen Sound zu setzen um dem Genre doch gebührend entgegenzutreten.
In dem Sinne gehen Gitarren und Schlagzeug häufig in einem ekeligen Brei unter. Mittendrin sitzen die zwei leitenden Elemente – Bass und Vocals.

Schnell nervig werden die andauernden Gitarrenmelodien. Sie werden pro Lied auf und ab gespielt, immer und immer wieder. Was anfangs noch als Element der musikalischen Hypnose erscheint, geht schnell auf den Sack.
Die musikalischen Gesichtsausdrücke sind auf dem Debut "Desecration" so wechselhaft wie die Stimmungslagen einer menstruierenden Dame. Es gibt ein paar Stellen, an denen der Hörer geneigt ist, auszuschalten, die Franzosen reissen dann aber jedes Mal noch so eben die Kurve.

Ich hätte mir mehr Lieder im Stil von "Unconcious Evocation Of A Neverending Search" gewünscht – denn das ist eine gigantische Nummer Schwarzstahl. Eine nervöse Einleitung per Akustikgitarre, ein wahnhaftes Schlagzeugspiel, waghalsige Riffs und zu guter Letzt noch eine epische, erhabene heroische Gesangseinlage, alles gebettet in eine tiefe Melancholie.

Debemur Morti haben hier keinen Fehlgriff gelandet. Sie sollten daran setzen, diese absolut begabte Truppe weiter zu unterstützen, denn in den Franzosen von Way To End schlummert ein riesiges Potenzial; was aus der Authentizität des Albums hervorgeht.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Debemur Morti

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal