Als Nebenprojekt des Antaeus-Vokalisten MkM und dank der Genreverwandtschaft zu vorgenannter Truppe schippert das französische Black Metal-Monster Aosoth in recht sicherem Gewässer.
Vom grossen Bruder anfänglich kooperativ gefördert hat sich MkM mit seiner Zweitbaustelle mittlerweile etwas abgenabelt und mit "Ashes Of Angels" den zweiten Langspieler innerhalb zweier Jahre auf die Beine gestellt - dual, dual, dual.

Ehe man den Gipfel erreicht, der sich in Form einer Coverversion des beklemmenden Antaeus-Brechers "Inner War" zu erkennen gibt, erstürmt man entschlossen neun Stufen totaler Zerstörung und Verwüstung, denen hörbar der typische Wind um die Nase weht.
Bestenfalls im Midtempo angesiedelt reissen Stücke wie "Embrace And Enlightment" ohne lange zu fackeln alles nieder, was in Reichweite gerät.
Die tiefen Gitarren, die inzwischen nicht mehr von Antaeus-Kollege Set, sondern von Multiinstrumentalist Bestial Satanic T bedient werden, giessen das bedrohliche Fundament aus und klingen in Verbindung mit dem mächtigen Schlagzeug nach purer Kriegsmaschinerie.
Ganz gleich ob "Teaching/Erasing", "Summon The Dead" oder "Communion Through Pain", stets findet man sich unter rasselnden Panzerketten oder im Kreuzfeuer der Schnellfeuergewehre - ein nagendes Gefühl, das sich schnell in die Magengrube nistet und nicht leicht abzuschütteln ist.
Kompositorisch geht man durchdacht an die Sache heran und verbindet das scheinbar ungestüme, beim genauen Hinhören jedoch wohl sortierte Chaos mit den erwähnten Midtempo-Passagen, die eine trügerische Ruhe in sich tragen und neben bizarren Industrial-Klängen, denen das Prädikat "Sehr selten" anhaftet, die einzige Variation von "Ashes Of Angels" darstellen.
Brachial entfaltet wird das Gesamtportrait des Todes von einer wahnsinnig trockenen und druckvollen Produktion, die im BST Studio (hierauf schwören auch Truppen wie die nicht von der Platte zu kratzenden Antaeus, Vorkreist und Hell Militia) gemeistert wurde.

Über den Kamm geschoren fabrizieren Aosoth mit ihrem Zweitgeborenen echtes Teufelswerk, das die Vormachtstellung Frankreichs im Bereich Black Metal eindrucksvoll untermauert und das Original Antaeus eine dreiviertel Stunde lang vergessen macht.
"Ashes Of Angels" ist eines der stärksten Alben des Jahres und kommt zur bevorstehenden Winterzeit sehr gelegen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

12/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal