Crematory mischen jetzt schon lange mit im Gothic-Rock Sektor. Seit 1991 als Band tätig haben die Deutschen bereits im April '94 mit "Transmigration" einen weg beschritten, den sie nie mehr verlassen, sondern nur leichte Biegungen zugeführt haben. Das Keyboard war damals zum Teil noch recht billig und nervig. Aber sonst konnte sich die Scheibe echt hören lassen.

Mit der Zeit wurden die Riffs ausgefeilter, das Keyboard fügte sich besser ins Geschehen, der Growl-Gesang wurde fester und - wie bei so vielen anderen Bands auch - wagte man sich immer mehr an cleanen Gesang heran.

Vom Gefühl her blieben sie sich jedoch immer treu, auch wenn manches vielleicht etwas zu schnulzig klingt. Mit dem Titeltrack zum Anfang hat man aber auf jeden Fall das richtige Stück ausgewählt. Es zeigt von Beginn an, wenn man das Album einlegt, dass Crematory zu keinen Softies verkommen sind, sondern immer noch ordentlich rocken können. Mit einem schönen Ohrwurm-Refrain bietet das gute Stück auch die nötige Abwechslung und das gewisse Etwas, was ihre Musik schon immer ausmacht.

"Sense Of Time" schlägt in eine ähnliche Kerbe, verdichtet die Atmosphäre aber mit einer sehr tiefen, gesprochenen Passage.

Mit "Out Of time" vollbringt die Band allerdings das, was ich "über die Ziellinie hinaus schiessen" nenne. Der Refrain geht wunderschön ins Ohr. Allerdings zu schön für meinen Geschmack. Also eher im Stil vom Musikantenstadl. Dabei wäre das Lied an sich wirklich gut, aber der Refrain nervt mich.

Ähnlich verhält es sich in "Black Celebration" mit einem gewissen Keyboard-Part, bei dem ich immer glaube unsere Katze miaut hinter irgend einer Tür. Ein wirklich gutes Stück, aber das nervt halt einfach.

Allerdings sind das Ausnahmen und ich kann die Scheibe trotzdem allen Gothic Rock-Fans wärmstens empfehlen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

2/2010

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal