Drei Jahre ist es her, dass das aus Mannheim stammende Quintett Hatchery mit "Birth Of A Bomb" ihr Debutalbum auf den Weg brachte und damit schon einiges an Lob einheimste. Nun schlägt das fünf Mann starke Prügelkommando mit seinem Zweitwerk "Forced To Fight" wieder zu und hinterlässt nur Ruinen und runter hängende Kinnladen.

Zwar kommt es mir wie gestern, vor, dass ich die Freude hatte, "Birth Of A Bomb" rezensieren zu dürfen, aber es ist doch einige Zeit ins Land gegangen und die haben Hatchery genutzt. Zwar erkennt man ganz eindeutig, dass hier die gleiche Truppe am Werke ist, wie bei "Birth Of A Bomb", aber generell klingen die einzelnen Stücke ausgereifter, gesetzter und weniger hektisch, als noch auf dem schon überzeugenden Vorgängeralbum.

Insgesamt liefern Hatchery technisch sehr soliden, ausgetüftelten, aber nicht zerfrickelten Thrash Metal, der ganz klar im Oldschool-Bereich verwurzelt ist, sich dabei aber nicht ganz sicher zu sein scheint, von welcher Seite des grossen Teichs er denn nun kommen will und erzeugen somit einen ganz eigenen Sound, der zu erfreuen weiss. Die Songstrukturen an sich sind ausgereift und einfach nachvollziehbar, ohne langweilig oder vorhersehbar zu werden.

Auch Variation zwischen den einzelnen Stücken ist gegeben, höchstens Front-Schreihals Zottel könnte mit seiner ewig gleichen Stimmlage dem einen oder anderen auf den Keks gehen, ich jedoch mag sein abgefucktes, heiseres Gekreische sehr gerne, er erinnert mich irgendwie an eine Mischung aus Kreator's Mille, Toto von Living Death und Ober-Sympathikus Martin van Drunen, was, eine sehr eigene Stimmlage ergibt, die mal hin und wieder durch Gang-Vocals aufgelockert wird, worüber ich mich generell immer freue, und die auch auf dem Vorgänger Album schon zu finden waren.
So ballern sich Hatchery durch 10 Stücke, keines wesentlich über viereinhalb Minuten lang, also kein Fall für Progressive oder Freunde grosser Experimente, abgerundet werden die wirklich gut komponierten Songs durch ein klasse Produktion, der vielleicht ein bisschen mehr Höhe und ein Quäntchen weniger Bass noch etwas besser getan hätte und ein erstklassiges Artwork, dass irgendwo zwischen dem D-Day, Starship Troopers und der Zombies im Kaufhaus rangiert.
Klasse, so muss mein Thrash-Metal sein, direkt in die Fresse, mit einer ordentlichen Ladung Aggression und einer ordentlichen Schippe Dreck im Sound.

Also eine absolute Kaufempfehlung, an alle die Hatchery sowieso schon kannten und mochten und eine Wegbeschreibung zum Ohrenarzt, für alle bei denen das nicht der Fall ist. Man darf gespannt sein, was es in der Zukunft von den fünf Mannheimern noch so zu hören geben wird.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal