In die Reihe dieser Kopfspringer sortiere ich neuerdings Mormant De Snagov aus dem finnischen Turku, die mit "Rise From The Void" einen Überraschungserfolg landen können.
Dabei ist es eigentlich ausschliesslich herkömmlicher Schwarzstahl nordischer Art, wobei ich es mir nicht zutrauen würde, das Tonmaterial tatsächlich nach Finnland zu ordnen - vielmehr klingen die Herren 'skandinavisch', greifen stilistisch also auch nach Norwegen und Schweden, sofern eine solche Grenze überhaupt aufrecht erhalten werden kann.
Hier liegt die Stärke jedenfalls in der Herkömmlichkeit und der ambitionslosen Einfachheit der Kompositionen, denn wo andere sich in ihrer Kreativität verheddern wählen Mormant De Snagov den direkten Weg und räumen mit räudigem Metall ab, der durchaus einen modernen Anstrich trägt und nicht der alten Schule nachweint.
Ohne Drumherum prügeln die vier Dunkelmänner drauf los, die Akustik punktet durch Nachdruck, dünnes Gitarrengekratze der Marke "Under A Funeral Moon" sucht man vergebens, selten fällt sogar ein melodisches Zwischenspiel; kurz, die Finnen bekennen sich zur Gegenwart und verpacken die Neuzeit in ein Gewand nicht nur gewoben aus einsamer Bösartigkeit, sondern durchaus mit Hang zur Verspieltheit, was natürlich auf Kosten der Temperatur geht, die sich in netter Regelmässigkeit über den Nullpunkt erhebt.
Man darf sich nicht allzu viel erwarten von "Rise From The Void", denn einen breiten Fächer spannen Mormant De Snagov nicht auf.
Fährt man aber ab auf patent gemachten, handfesten Black Metal ohne Notwendigkeit, sich in die Materie eindenken zu müssen, so darf man sich die vorliegende Scheibe getrost in die Sammlung holen!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Wintersunset Records |
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Veröffentlichung |
3/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |