Cover und Titel sprechen klare Worte, also erwartete ich ein BM Album. Nicht komplett dran vorbei, doch ein Treffer ins Bullauge war es auch nicht.
Maleficio aus Schweden spielen BM beeinflussten harten DM. Der Sänger erinnert bei seinen tiefen Growls an My Own Grave oder My Darkest Hate, die Musik ist schon sehr eigenständig, da man sich von überall her ein paar nette Sachen klaubt und zum Maleficio Sound verschmelzt. Trotzdem zeichnet sich dieser nicht durch Aha-Momente á la "hab’ ich ja noch nie gehört" aus. Wie schon angedeutet drehen sich die Texte um Themen wie Tod und vor allem Blasphemie in jeder erdenklichen Form.
18 Demos und ihr Debut gingen an mir vorbei, doch nun liegt mir ihre zweite Langrille vor und verlangt mit druckvoll und leicht matschig krachigem Sound, gerade die Becken scheppern gelegentlich einen Tacken zu laut, genauer unter die Lupe genommen zu werden.

Ist der Eröffnungstrack eine Highspeed Orgie, die stetig von deathigen zu tief schwarzen Riffs wechselt, so ist die Nummer zwei ganz klar Todesstahl der schleppenden Art mit solch bassigem Gegrunze, dass ich vermute, dass ein Grossteil der Frequenzen nur noch von Elefanten wahrgenommen werden kann. "Entwined In Mysteries" klingt wie eine Symbiose aus Dissection zu "Storm Of The Light’s Bane" und Amorphis zu "Tales From The Thousand Lakes" Zeiten, nur ohne Keyboard. "Harbringer Of Death" hingegen weist Ähnlichkeiten zu älteren Illdisposed auf.
So gemischt geht es an und für sich weiter, weshalb ich nur noch auf "In The Name Of The Holy" eingehen werde. Schon die gezupfte Einleitung ist ein Traum und das überträgt sich auf den gesamten Song. Stellenweise unterstützt im Hintergrund gehaltenes Grunzen die geniale Metalstimme, die beeindruckend hohe wie tiefe Töne zu meistern weiss. Da er auch im Tempo sehr gedrosselt ist, kann man ihn getrost als Ballade bezeichnen. Danach tut man wieder so als hätte es das Lied nicht gegeben und death-/blackmetalt sich zum Ende hindurch.

Fazit: Die Jungs wissen zu überraschen, sind im allgemeinen aber zu durchschnittlich. Es gibt einen Wiedererkennungswert, der jedoch irgendwie immer mit einer schon existierenden Band einhergeht. Meiner Meinung nach sollten sie mehr in die Richtung von "In The Name Of The Holy" gehen, da dieses Feld noch sehr frei ist und sie es verdammt gut ausfüllen würden. Bin gespannt was da noch kommt und hoffe, es wird mehr als auf diesem Silberling.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Apollon Records

Veröffentlichung

5/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal