Sechs Mitglieder umfasst die Truppe und man hat sich, wie erwähnt, spezialisiert auf Doom Metal. Und nimmt diesen Job durchaus ernst. Die Kategorisierung fällt somit endlich mal wieder leicht. Reicht es aufgrund der Geschwindigkeit und der nicht ausreichend monotonen Auswahl an Riffs noch nicht ganz zum Funeral Doom, bewegt man sich doch trotzdem auf einem sehr düsteren Pfad mit tiefen, langgezogenen Growls, schleppendem Tempo, das von einer weichen Snare begründet wird, und dezentem Einsatz von synthetischen Sounds. Als persönliches Erfolgsrezept der Marke Shattered Hope kann das aber nicht gelten. Sie reihen sich damit eher ein in den Stammbaum bekannter Grössen des einschlägigen Doom Metal. Ganz wichtige Referenzen dürften hier Saturnus, My Dying Bride und vielleicht November's Doom sein.
Die Riffs haben zwar Biss ("Vital Lie"), die Ausbrüche in schnelle Tempogefilde ("Yearn") erfrischen und das überraschende akustische Instrumentalstück "Lament, in f# minor" glänzt durch eine Violine und, wenn ich mich nicht irre, einen Cello, aber streckenweise mangelt es doch an Beständigkeit. Gilt es allerdings als Phänomen des Doom Metal, den Hörer nicht mit frickeligen Thrash-Riffs umzuhauen, ist den Griechen dieses Manko des langziehens einiger Lieder nicht negativ anzurechnen.
Wie kann man das vorliegende Debut weiterhin umreissen? Stimmungsvoll. Meist tiefgehend. Durchdacht. Komplex. Abwechslungsreich und keinesfalls langweilig.
Wer anfangs "Hiiiiier!" geschrien hat, darf bei dieser CD zugreifen. Und ich habe etwas dazugelernt - wie viele Griechen braucht man um ein ordentliches Doom Album aufzunehmen? Sechs. Nicht mehr und nicht weniger.
Ach, bevor ich es vergesse: Für eine Eigenproduktion hat die Scheibe einen unglaublich guten Klang!
Albuminfo
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Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
7/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |
