Die belgische Truppe Kilte öffnet ihre 2006er EP "Absence" verheissungsvoll mit dem a capella Chorgesang aus "2001 - Odyssee im Weltraum" und einem anschliessenden Zitat der in diesem Film vorkommenden künstlichen Intelligenz HAL. Schön und gut, soweit jedenfalls.

Das unmittelbar darauf einsetzende Einsetzen der Instrumente und dem Black Metal-typischen Eröffnungsschrei können durchaus Gänsehaut verursachen. Ein schöner Anfang, kraftvoll und mehr als düster. Aber schnell geht die anfangs so gut aufgebaute Vorfreude flöten. Denn Liedwerk Nummer 1 umfasst ganze 10 Minuten. Schon nach kurzer Zeit stösst uns der Gesang als verwaschener, total übersteuerter Gruft-Sound auf. Die Gitarre liefert ein äusserst monotones Riff. Das Schlagzeug ist scheinbar immerhin analog eingespielt aber haut auch nicht grad um.
Etwas Auflockerung erfahren wir durch kurze Einbrüche in der Songstruktur, zumeist repräsentiert durch unverzerrte Gitarren. Ansonsten ziehen Kilte ihren Kurs gnadenlos durch. Der sieht im Wesentlichen depressiven Black Metal als bevorzugtes Fahrzeug an, was das Ziel ist lässt sich aber nicht feststellen. Zu eintönig kommt man daher, hier wird nichts geliefert was man nicht woanders besser bekommen könnte. Das belgische Duo setzt überwiegend auf hypnotische Saitenarbeit. Dass ich diese Rezension aber noch relativ nüchtern verfassen kann und nicht nach Rasierklingen greife, spricht nicht grad für die vorliegende EP.

Fazit: Kein Kracher, aber auch nicht extrem schlecht. Roher Black Metal (vor allem vom Soundmatsch her) mit den richtigen Gewürzen für eine Depressionstorte, nur das Zubereiten selbst ging daneben. "Eindeloos Verval" lohnt zur Aufnahme in eine Depri-Playlist, ansonsten wird uns bei diesem Re-Release wenig Spektakel geboten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eisenwald

Veröffentlichung

7/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal