Mörser sind zurück.
Lauscht man diesem Album, fragt man sich, ob sie jemals weg waren.
Ein kurzer Trommelwirbel und man befindet sich mitten in einem Inferno zügelloser Gewaltausbrüche. Im Gegensatz zu "Scum" und "Pure" bzw. "Pure Scum" ist dieser Silberling wieder so spritzig, hektisch und kompromisslos wie man es von ihren älteren Werken gewohnt war und wofür man, zumindest ich, sie liebte.

Der Orkan, welcher eine vernichtende Sturmflut mit sich führt, wird weiterhin von den drei brachialen Organen der Sänger geschürt und hat starken Rückenwind dank der zu altem Glanz zurückgefundenen Instrumentierung. An und für sich setzt man dort an, wo man mit "10.000 Bad Guys Dead" aufgehört hat. Klar erkennbare Songstrukturen, die auch gerne mal melodisch sein dürfen, aber insgesamt sich dem Grindcore ankratzendem DM der "härtesten" Sorte verschrieben haben. Präsentiert wird die "Naturgewalt" in einer druckvollen und ausdifferenzierten Produktion, welche die passende Ruppigkeit mit sich bringt.

Alle elf Lieder haben es in sich. Es gibt keinen einzigen Aussetzer. Der Opener gibt die Marschrichtung stampfend, treibend und mit genügend Raum für Tempo vor. Da diese Platte in diesem Punkt sehr homogen ist, ist es schwer einzelne Stücke herauszupicken. Ein steter Wechsel von Groove zu Geknüppel zu mitreissendem Polka oder auch abgehacktem Drumming ist eigentlich jedem Lied zu eigen, so dass sich persönliche Favoriten hauptsächlich von den Melodien ableiten.

Fazit: "1st Class Suicide" ist so überraschend wie "Two Hours To Doom", positiv nachvollziehbar wie "10.000 Bad Guys Dead" und von einer melodiebewussten Energetik, die unvergleichbar ist. Für mich das beste Mörser Album, dass sie jemals aufgenommen haben. Eine alte Liebe wurde neu entfacht. Für Freunde von melodischen aber beinhartem DM ohne Geschnörkel und/oder Weichmacher! Einziges Manko, die dem Trend folgende Minimalspielzeit von ca. 28 Minuten für eine Langrille.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Bastardized Recordings

Veröffentlichung

8/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal