Ein stilvolles Cover, dass auch nach mehrmaliger Betrachtung noch das eine oder andere zu entdeckende Detail bietet, sieht man nicht häufig. Pluspunkt Nummer eins.
Den Namen vernehme ich nicht das erste Mal, im Gegensatz zum Klang der Musik. Man spielt eine verdammt gute Mischung von schon Bekanntem, doch dazu später mehr.
Die Niederländer legen mit "A Forlorn Throne" ihr bereits viertes Album vor und bringen es auf eine Bandgeschichte von 11 Jahren.
Die Texte stammen vorwiegend aus der eigenen Phantasie und behandeln erdachte Schlachten/Kriege oder auch mal das Christentum.
Klanglich empfinde ich nur das Schlagzeug als etwas zu perfekt oder sie haben einen Trommler, der jeglichen Anschlag mit maschineller Präzision und gleichbleibender Lautstärke spielt. Neben diesem Trigger- und Mix-"Manko" ist es druckvoll, transparent und dabei schön dreckig.
Von den vorliegenden Informationen ist zu entnehmen, dass sie in den Jahren gitarrenlastiger geworden sind. Dieser Punkt wirkt sehr positiv, da die Keyboards perfekt untermalen aber nicht bestimmend auftreten.
"A Forlorn Throne" könnte man als Mischung aus den Chören und Keyboards von Hypocrisys "Fourth Dimension", Marduks Furiosität und Ähnlichkeit im Kreischen, ein wenig Amon Amarth wegen der Grunts und vereinzelten Riffs und einem alles abrundendem Baustein des Pagan Metal beschreiben. Das sagt erstmal alles und nichts, da Slechtvalk aus diesen Komponenten etwas ganz eigenes Grossartiges schaffen. Sie meistern nämlich das Kunststück, schnell eingängige Melodien zu schreiben, die nicht langweilig zu werden scheinen. Dank der Flut an Ideen und Riffs wiederholt sich selbst in achtminütigen Liedern nichts dermassen, dass man ihm überdrüssig würde.

Der Opener hat seinen Platz ganz klar verdient. Man gibt sofort Fersengeld und kombiniert dies mit einem wunderbar groovenden Refrain. Im Mittelteil schüttelt man dann eine ebenso schlichte wie gute Melodie aus dem Ärmel. "Divided By Malice" verströmt mit gezupften Gitarren, Keyboard und Chor eine besitzergreifende Melancholie, die brachial vom stampfend mächtigen Folgepart zerrissen wird und im weiteren Verlauf die Todesstahlstärken der Band unter Beweis stellt. Gleichzeitig ist er repräsentativ, was die einfachen aber wirkungsvollen Melodien betrifft. Der Effekt zu Beginn von "Bewailed", es klingt nach Schellack und Grammophon, ist bekannt, wurde jedoch selten so gut positioniert. Ansonsten ist dieses Lied exemplarisch für die schwarzmetallische und pagane Ausrichtung der Truppe.

Fazit: Egal was Slechtvalk zuvor ablieferten, diesmal ist es ein starkes Stück Schwermetall. Ein mehr als gelungener Mix vieler guter Einflüsse, welchen sie mit reichlich Energie zu einem eigenständigen und bemerkenswerten Werk wachsen liessen. Unbedingt anhören, denn Technik ist nicht alles!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Whirlwind Records

Veröffentlichung

11/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal