Abysmal Darkening beglücken die Menschheit mit ihrer Langrille "No Light Behind...". Doom Metal. Langsam. Düster. Böööse. Ja, damit könnte die Rezension eigentlich schon fast wieder vorbei sein. Wobei dann wohl gesagt werden müsste, dass es irgendwie auch gar nicht so "böööse" ist.

Genretypisch geht es bei "Behold The Gods" langsam los. Und ja, so bleibt es auch. Plötzlich gibt's dann doch Blast Beats, aber die Truppe schafft's trotzdem – der Titel wirkt immer noch zähflüssig wie vorher. Das mag für einige unpassend wirken, ich mag's. Für meinen Geschmack könnten die Gitarren noch etwas tiefer, etwas mehr drücken. Der Gesang bewegt sich meist im Death/Black/Dark Metal-Bereich. Hier liegt für mich auch ein bisschen das Problem, denn Doomgesang klingt doch am besten, wenn er nach 70ern klingt (Electric Wizard!). Wer das nicht unbedingt braucht, kann hier als Genrefreund trotzdem glücklich werden. "Dead Eyes" ist teilweise wirklich derartig langsam, dass ich mich kurzzeitig gefragt hab, ob der Drummer überhaupt noch was zu tun hat. Aber dann schwingt sich die Band innerhalb von Sekunden zum Schluss ins Midtempo auf. "A New Dawn" wird dann im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet (mit Glocken kann man schon mal gar nicht allzu viel falsch machen). Die im positiven Sinne monotone Stimmung, die ich im Doom sehr schätze, baut sich auf, ich bin glücklich und eingelullt, bis "No Light Behind..." mit einem Sisters-of-Mercy-Cover endet. Aufgabe erfüllt, meine Herren!

Für Abysmal Darkening sollte sich angesichts des vorliegenden Albums sicher ein Label finden lassen, denn "schlecht" ist wirklich etwas anderes. Allerdings möchte ich auch ein wenig bezweifeln, dass es sich hierbei um eine zukünftige Kultband handelt – dafür fehlt einfach das gewisse Etwas. Wer seine Doomsammlung erweitern beziehungsweise auffrischen will, kann angesichts langer Herbst- und Winterabende aber getrost zugreifen. Solides Debüt!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2011

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal