Die Familie "Hat’s das jetzt wirklich gebraucht?" ist um ein Mitglied reicher: "Omega" von Kain. Die Band spielt melodischen Death/Black Metal. Schon allein damit tu ich mich schwer, aber wenn dann noch Sozialkritik und Splatter laut Metal Archives die hauptsächlichen Textinhalte sein sollen... naja, geben wir der Scheibe 'ne Chance.

Gut, eine Hobbyband freut sich über eine gute Produktion, keine Frage. Eine solche schliesst aber auch eine gehörige Portion Wiedererkennungswert, Charakter, Atmosphäre mit ein, um eben "gut" zu sein. Auf "Omega" ist sie zwar bestimmt zeitaufwendig gewesen, aber ich find's langweilig und glattgebügelt. "Passt in dem Sinne ja auch zum Genre!" mögen böse Zungen behaupten – ein geeignetes Gegenargument geben einem die Bayern nicht zur Hand. Böse Zungen behaupten also weiter. Rein spieltechnisch kann man Kain aber nichts vorwerfen!

Aber selbst, wenn man sich die Musik etwas anders vorstellt, ruppiger beispielsweise... nein, das Album gefällt mir immer noch nicht. Zu vorhersehbar, zu kitschige Keyboards ("Blutgericht"! – allein der Name schon...), zu gewollt böse der Gesang – irgendwie klingt das alles nach nichts. Mal eine nette Melodie hier oder ein halbwegs überraschender Wechsel dort, aber alles schon gehört. Oder bin ich einfach der Falsche für das Genre? Das mag sein und ich tue der Band Unrecht. Vielleicht muss melodischer Black/Death Metal so klingen und die Jungs sind dafür dann sogar gut in ihrem Metier. Letztendlich bleibt's dann meiner Meinung nach aber auch nur was für Liebhaber. Auf regionalen Festivals in einem Nachmittagsslot oder als lokale Vorband für viele bestimmt okay, würde ich nach dem zweiten Titel gehen. "Hat’s das jetzt wirklich gebraucht?" Also wenn's nach mir geht, nicht.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2012

Format

CD

Land

Genre

Black Metal