Solbrud. Dänemark. Die Bandmitglieder sind weitgehend unbeschriebene Blätter. Okay, was liegt mir hier vor?

Vier Musiker, vier Tracks. Das sind die formalen Gegebenheiten des Debüts der Dänentruppe. Musikalisch hat man sich an den Schwarzmetall herangewagt, das verrät bereits das düstere Dämmerung-im-Wald-Layout. Die Überlängen der Titel stellen dabei bereits ein Indiz dafür dar, dass wir es hier mit einer Interpretation der Schwarzmusik im Stile Wolves In The Throneroom zu tun haben. Die Songs selbst bestätigen diese Vorannahme. Solbrud liefern eine bitterdüstere Variation aus Midtempo-Doublebass-Walzen und doomig schleppenden Verzweiflungspassagen. Die Sologitarre stimmt dabei gerne mal wehleidige Riffs an, die etwas an Shinings "The Eerie Cold" erinnern. Der Gesang bewegt sich in der Mitte zwischen erstgenannter Band und Agalloch. Letztere wiederum wähnen mir ausserdem als Inspiranten für jene atmosphärischen Akustikarrangements, mit denen beispielsweise "Øde Lagt " schliesst.

Leider kann der wenig druckvolle Sound einige gekonnte Versuche, epischen Schlagzeugpomp aus den Boxen erklingen zu lassen, nicht ganz verwirklichen. "Dödemansbjerget", das etwas an Wyrd angelegt zu sein scheint, kann sich so leider nicht vollständig entfalten. Im Grossen und Ganzen ist das selbstbetitelte Debüt von Solbrud ein willkommenes Schätzchen, dass innovativ und spannend daherkommt. Leider reiht es sich dabei ein wenig zu nahtlos in andere Schaffenswerke gängiger Genrebands ein, wie beispielsweise denen der Wölfe im Thronsaal oder stellenweist auch Austere. Hier ruht zwar Potenzial und man sollte die Truppe im Auge behalten, aber dieses Album haut mich nicht grad vom Hocker.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Euphonious Records

Veröffentlichung

5/2012

Format

CD

Land

Genre

Black Metal