Withered aus Atlanta existieren erst seit gut zwei Jahren und legen mit "Memento Mori" ihre Erstveröffentlichung vor. Die Idee, Crust- und Grindcore mit 90er Death und Black Metal unter eine Hut zu bringen, mag ja interessant erscheinen, aber gewisse Symbiosen funktionieren einfach nicht wirklich und so kann ich mich von diesem Werk beim besten Willen nicht mitreissen lassen, weil die Stimmungen einfach zu sehr variieren.

Wer sich die Scheibe nur auf Grund des "gotischen" Covers anhört, wird sie vermutlich nach den ersten Sekunden gleich wieder aus dem CD-Spieler verbannen. Tatsächlich habe auch ich mich auf einen üblen Verriss eingestellt, denn die Matschgitarren und der schreckliche Grindgroove sind so gar nicht nach meinem Geschmack. Nun schaffen es Withered aber den Brei mit unheilvollem, melodischem Todesblei der älteren schwedischen Machart (frühe Entombed, Dismember) aufzuwerten, was man eigentlich nur begrüssen kann. Ich habe nun schlicht das Problem, dass ich mich mit der Diskrepanz zwischen diesen Stilen nicht anfreunden kann. So bin ich immer wieder versucht, den nächsten DM-Part zu suchen, was den Spass am Hören ziemlich verdirbt. Würden Withered alle unnötigen Elemente wie den teilweise verzerrten Gesang, die Schrammelriffs und grindigen Grooves komplett streichen, hätten wir es hier mit einem gelungenen Death Metal-Album zu tun, das zwar an die schwedischen Vorbilder nicht heranreichte, aber durchaus respektabel wäre.

Ich weiss nicht recht, wem ich "Memento Mori" empfehlen soll, denn ich finde darauf nichts, was ich nicht schon in besserer Form mehrmalig zu hören bekommen habe. Ein Schritt weiter Richtung Death Metal kombiniert mit einer weniger offensichtlichen Anbiederung an die alten schwedischen Grössen wäre wünschenswert.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Lifeforce Records

Veröffentlichung

9/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal