"Fieber" macht mich sprachlos. Animo Aeger machen mich sprachlos. Selten habe ich einen Promotion-Flyer gelesen, der die Musik einer Band so zutreffend, gleichzeitig aber auch vollkommen falsch beschreibt.

Eines steht fest: Animo Aeger machen sicherlich keinen leicht verdaulichen Black Metal, wenn es denn wirklich als Black Metal einzuordnen ist. Als Vergleiche nennt die Plattenfirma Bands wie Nocte Obducta, Bethlehem oder Grabnebelfürsten – alles Gruppen, die ich als durchaus eigenständig bezeichnen würde.

Rein musikalisch erinnern Animo Aeger, gerade in den ruhigeren, melancholischeren Passagen, häufig an Nocte Obducta. Technisch gut gespielter, abwechslungsreicher depressiv angehauchter Black Metal wird geboten, der zwischen ruhigen Zwischenspielen und Up-Tempo Passagen pendelt.

Was mich nun wirklich sprachlos zurücklässt ist der Gesangsstil – oder viel mehr: die Gesangsstile. Ein wildes Durcheinander aus Klargesang, Kreischen und Growlen drängt sich teils gleichzeitig in den Vordergrund und ruiniert, zumindest mir, das Hörvergnügen vollkommen. Sicher, auch hier treffen die angegebenen Vergleiche einwandfrei zu – Bethlehem, Dornenreich – stimmlich ist alles irgendwo dabei. Mir persönlich ist das einfach alles viel zu viel und vor allem eines: zu chaotisch.

Müsste ich jetzt also ein abschliessendes Resümee verfassen, würde ich sagen, dass Animo Aeger sich gesanglich vielleicht ein wenig reduzieren sollten – manchmal ist weniger eben einfach mehr.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Ashen Productions

Veröffentlichung

7/2012

Format

CD

Land

Genre

Black Metal