Helau! Eine Nachwuchs-Band! Wie kommt es eigentlich, dass viele junge Leute, die Metal mögen und sich dafür entschliessen selbst kreative Leistungen in diesem Genre hervorzubringen, sich überwiegend der, zumindest so genannten, Melodic Death-Schiene zu widmen? Leider artet dies gern mal in belanglosem Gitarrengeschrubbel mit Tendenzen zum Gedüdel aus. Trifft das bei der vemeintlich jungen Band Norphobia aus dem deutschen Öhringen auch zu? Riskieren wir ein Ohr.

Ein Akustik-Intro! Bringt bei mir generell Pluspunkte, vor allem wenn es technisch sauber ist. Trifft hier zu; die Klampfenarbeit gibt sich in einem folkigen Gewand im Suidakra oder gar einstigen Schandmaul-Stil. Auch die folgenden Tracks weisen diese Folk/Pagan-Affinität auf. Technisch recht versiert klopft die vierköpfige Truppe Melodien und Gerumpel ab. Tatsächlich erinnert die Spielweise dabei noch häufiger an frühere Suidakra. Verantwortlich dafür ist vor allem die zackige und dynamische Riffarbeit an den Saitlingen; die Vokalarbeit hingegen spielt sich auf einer leider etwas unspektakulären Krächzebene ab, Lyrics werden stossweise und flink ins Mikro gekreischt, hier gibt es wenig Abwechslung. Von den einzelnen Tracks bleibt nichts hängen, ausser der Generaleindruck des Versuchs der Nachwuchstruppe, epische "Faust gen Himmel"-Songs zu schreiben. Es ist eben immer eine Frage, inwiefern das gelingt.

Ich bin sicher, dass Norphobia mit ihrem recht frischen Sound ein gewisses Publikum für sich interessieren können. Mich können sie das leider nicht. Die eingangs erwähnten Befürchtungen treffen jedoch nicht zu. Hier wird wenig gedudelt, ganz im Gegenteil wirken die Songs gar komplex und gut durchdacht. Norphobia sollten am Ball bleiben, da könnte noch was draus werden!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2013

Format

CD

Land

Genre

Death Metal