Das Songwriting und vor allem der Abwechslungsreichtum sind ein Zeichen für gestandene Musiker. Da die Mitglieder sich seit gut 20 Jahren in der Schweizer Metalszene herumtreiben, ist also auch dieser Punkt geklärt.
Ohne 23rd Grade Of Evil darauf festnageln zu können, sind Slayer und In Flames ganz klar musikalische Paten. In Flames ab "Clayman" bis zu ihrem letzten Werk "Sounds Of A Playground Fading".
"Blinded By Confidence" ist für diese Einflüsse wirklich ein Paradebeispiel.
Aber glücklicherweise gibt es deutlich mehr zu entdecken und so hält das stark thrashige und leicht Groove-orientierte "Lullaby For The Weak" gesanglich und rifftechnisch spätere Kreator-Allüren bereit.
Das Folgestück "You Don’t Know" ist eines der eingängigsten und "mainstreamigsten", dabei aber keineswegs anbiedernd und somit ein Hit des Albums.
Die Balance von Härte und Melodie wird das gesamte Album über gehalten und lässt Langeweile locker aussen vor.
Nicht jeder Song ist ein Volltreffer und an der einen oder anderen Stelle klingt der Gesang für mich etwas verkniffen, aber das ist Haarspalterei.
Fazit: "Bad Men Do What Good Men Dream" ist kein perfektes Album, aber ein verdammt starkes!
Es ist variabel, eingängig, trotz auffälliger Einflüsse eigenständig und von der Produktion Up-To-Date ohne glattgebügelt zu wirken. Fürs investierte Kapital gibt es knapp über 50 Minuten Musik, die man gerne bewusst zu Hause oder bei einem kühlen Bier in der Metalkneipe der Wahl geniessen kann.
Jeder, der was für die genannten Bands und Musikstile übrig hat, sollte diesem Rundling Beachtung schenken.
Anm. d. Verf.: Ganz aktuell, seit dem 8.3.2013 sind 23rd Grade Of Evil ohne Sänger und suchen jemanden mit Engagement und passendem Organ. Wer sich also berufen fühlt, kontaktiert die Band am besten über ihre Homepage oder ihre Facebook-Seite.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Artist Station Records |
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Veröffentlichung |
3/2013 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |