Da ist das Matterhorn. Ein erhabener Berg voller Glanz und Pracht. Schwer zu erklimmen und mit einem Ausblick über die Walliser Bergwelt. Mehr als ein Berg, ein Mythos. Steile Wände und grosse Herausforderungen warten für den Ersteiger. Ruhm auf diejenigen, die den Abstieg heil überstehen.
Dann gibt es den Uetliberg. Nicht mal ein richtiger Berg. Vielmehr ein Hügel. Eine bescheidene Erhebung mit Ausblick auf den Dreck von Zürich.

Malist ist weder Matterhorn noch Uetliberg. Der Russe hinter der Band ist weder die Spitze von Europa noch eine ausdruckslose Erhebung am Schwarzmetallhorizont. Vielmehr formt der Mann ein solides Gebirge mit einer Tendenz zur Grösse des Matterhorns. Der Herr wartet durchaus mit dem richtigen Rüstzeug für eine Bergtour auf. Den Takt und das Werkzeug hat er im Griff. Sogar die Schrammeläxte, lassen kaum Wünsche übrig. Hymnenhaft rauschen die Stücke durch die Steilwände.

Musikalisch bewegt sich das Solo Projekt in der Ecke von Mgła, greift aber immer wieder in die Steigbügel traditionell atmosphärischen Black Metals der Neunziger: Gehenna und Sacramentum haben diesen Frost schon damals produziert. Ovfrost kümmert sich um alle Instrumente und macht das ordentlich. Insbesondere bei den richtigen Hymnen wie "Uniformity" oder "Hymn of the Karst Realm" beweist der Mann ein Gespür für Ohrwürmer.

Ganz für Top of Europe reicht es mit "In the Catacombs of Time" trotzdem nicht. Allerdings ist sowohl die kompositorische als auch die musikalische Leistung von Malist überhaupt nicht zu verachten und es entstand ein wirklich solides Black Metal Werk, welches jeder Wanderer erklimmen sollte.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Northern Silence

Veröffentlichung

12/2018

Format

CD

Land

Genre

Black Metal