Was entsteht, wenn sechs düsterseelige Musiker und eine schaurig elegantstimmige Lady zusammenkommen, ist mit dem Namen Eternal Dawn äusserst treffend geweiht. In den Zaissig Studios aufgenommen, kommt das erste runde Lebenszeichen der Österreicher elegant daher. Ob sich der Inhalt auch entsprechend anhört?

Wie üblich habe ich mir die CD schon vier mal passiv angehört, bevor ich meine Finger aktivierte. Und diesmal scheint dies besonders nötig gewesen zu sein, denn zu Beginn viel es mir schwer, die Schönheiten der vorliegenden CD zu erkennen. Nach und nach fingen meine Gedanken dann aber an, in die Musik zu wachsen. "Beneath the rolling Fog" ist das erste Stück und startet mit den für die Band fast schon obligaten Schlagstock schlagen, bevor Orgelklänge die ersten Akkorde ertönen lassen und melodische tiefe Gitarren ruhig dahingleiten. die tiefe Growlstimme von Bogy setzt zeitgleich mit dem zarten Sprechorgan - in sanft gesungener Form - von Lisa ein. Rihiger Gothic Sound stellt sich ein. Für meinen Geschmack könnten die Gitarren etwas druckvoller sein, denn gut gezupft wird allemal. Zudem scheinen die beiden Stimmen trotz des genialen Kontrastes rhythmisch nicht ganz zusammenzupassen.

"Female pile of dark Inspiration" findet durch schnelleres ruhiges Gitarrenkreisen in düsterste Umgebungen. Wieder sind die zwei Stimmen eingesetzt, doch diesmal auch ergänzend und nicht nur übereinander. Auch hier fehlt mir der Druck und die Abwechslung etwas, doch entschädigt der schaurig schöne Refrain. Jetzt folgt "Expulsion from Paradise". Wieder sehr keyboardbetont schleicht es zunächst dahin, bevor der Song etwas schneller wird. Er bleibt diesmal auch einstimmig, doch so richtig will mir die Melodie nicht gefallen. Erneut sehr ruhig, aber etwas kraftvoller ist "Never". Hier ist das keyboard dezenter eingesetzt. Durch die Tempoänderung der Parts gefällt das Stück besonders, sowie durch spezielle lead guitar Riffs, welche teilweise darkmetallisch anmuten. Nach fünf Minuten bekommt das Lied dann durch Lisas Stimme neue Impulse und wird schliesslich etwas schneller.

"Smother" scheint die schwarzen Tasten des Keyboards zu bevorzugen. Es wag sich in andere Dimensionen, als die Vorherigen Lieder: In den schnellsten Teilen sind sogar Black Metal Ansätze hörbar. Endlich: Kraftvoll brillant beginnt "Black goddess arise". Ausserdem sind die Keyboards schön auf die Gitarren abgestimmt, ich mag den Song sehr, denn der Refrain und wiederkehrende Parts sind für den Hörer angenehm und es wird hier trotzdem nie langweilig, obwohl der Song bei genauerem Hinsehen doch zu den längeren gehört.

Abgerundet wird der Longplayer durch "Nosteratu's Kiss", das sehr Spannungsgeladen beginnt und wieder feminine Voacals hat. Gothic at its best, vor allem, was die Atmosphäre und die Melodie angeht. Alles in allem eine durchaus hörenswerte CD, die mit zunehmender Spielzeit an Qualität dazugewinnt. Eine etwas kräftigere Produktion, etwas mehr Abwechslung und Intensität würden zwar gut tun, aber die Band wird ihren Weg machen, denn das Potential ist vorhanden, wenn man noch etwas eigenständiger wird und seinen Stil weiterentwickelt!

Auf ihrer Website könnt ihr selbst reinhören - etwas, was sich auf alle Fälle lohnt.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal