Im Jahre 1994 entstand aus der Formation Tragos Adein ein Side Project namens Antaeus, welches aber zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich ernsthaft von den damaligen Gründern betrieben wurde. Antaeus gingen den gesamten Leidensweg von miesen Promoaufnahmen bishin zu zahlreichen Line-Up Wechseln, als sie es 1996 dann doch noch schafften, ein erstes Demo namens Supremacist Dawn zu veröffentlichen. Nach einigen weiteren Ups and Downs liegt uns nun das offizielle Debut Cut Your Flesh And Worship Satan vor, welches deutlich vielversprechender ist als der ziemlich dämliche Titel, mit Verlaub.

Offensichtlich haben die Jungs von Antaeus ein bisschen zuviel Mayhem Konzerte geguckt, denn hin und wieder schnippeln sie gerne an sich selbst herum. Na ja, jedem das Seine. Allerdings überrascht es schon ein wenig, dass gerade eine Band aus Frankreich, ja, richtig gelesen, Frankreich, die doch arg angeschlagene True Black Metal Maschinerie wieder zum Laufen bringen will. Doch wenn man sich dieses kleine aber feine Teil der Black Metaller anhört, kann man bedenkenlos behaupten, dass Antaeus ihren Job besser machen als so mancher, skandinavischer Gesinnungsgenosse. Abgesehen von gelungenen Geräuscheinspielungen zwischen den Songs lassen Antaeus jeglichen Schnickschnack weg. Brutal und geschwind peitschen die einzelnen Titel nach vorne, und nur selten flachen einige Passagen in den Midtempobereich ab. Drummer Storm macht seinem Namen alle Ehre, denn er treibt die Antaeus Truppe unentwegt mit seiner rasanten Schlagzeugarbeit zu Höchstleistungen an. Da gibt's für die Saitenmänner Thorgon, Set und Sagoth nur eins. Schrubben, was das Zeug hält. Irgendwo dazwischen keift sich Vokalist MkM jede Menge bösartiger Lyrics aus dem Leib, die wir alle sicherlich gar nicht so genau verstehen wollen, denn über Wiesen und Blümchen singt er bestimmt nicht.

Auch produktionstechnisch lässt Cut Your Flesh And Worship Satan nichts zu wünschen übrig. Unterkühlte und aggressive Hinterhofproduktion mit Stil, das beschreibt's wohl am besten, bis auf den letzten Titel, einer Liveaufnahme von der Metal Convention in Paris, deren Qualität nun wirklich unter aller .... äh ziemlich übel ist. Bei einer Spielzeit von gerade mal 34 Minuten hätte man da besser noch einen regulären Track draufgepackt. Aber was soll's.

Sicherlich ist es nicht so leicht, sich teuflische Franzosen vorzustellen, wo man doch in den Werbefilmen über dieses Land immer nur nette, lustige Leute sieht, die an ihrem Weinlein nippen, Baguettes beknabbern oder Käse spachteln. Aber eines ist sicherlich klar. Cut Your Flesh And Worship Satan ist trotz aller Klischees ein wenig mehr als nur ein weiteres Black Metal Album, das versucht, die alten Roots wiederzubeleben. Antaeus zelebrieren ihre Musik mit grossem Respekt vor den Traditionen, hören sich gleichzeitig aber auch frisch und unverbraucht an. The Future Of Black Metal has arrived! So loben Baphomet Records ihre eigenen Schützlinge. Ob's dazu gleich reicht, wird man erst mal sehen müssen. Aber ein True Blackie sollte sich dieses Album unbedingt ins Regal stellen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Baphomet Records

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal