In seinem bedrückenden und kraftvollen Romandebüt "Die Asche vergangener Winter" schafft Michael J. J. Kogler ein literarisches Meisterwerk...

In seinem bedrückenden und kraftvollen Romandebüt "Die Asche vergangener Winter" schafft Michael J. J. Kogler ein literarisches Meisterwerk, das die düsteren und oft mystischen Motive des Black Metal in eine tiefgründige Reflexion der menschlichen Existenz und der schmerzlichen Corona-Krisenjahre einbettet. Der Roman, eine Mischung aus autobiografischen Elementen und fiktionaler Dichte, erzählt von der zerrütteten Seele des Anfang 30-jährigen Musikers Tal Linden, dessen Leben an einem zerklüfteten Abgrund zerschellt.

Tal, bipolar und drogenabhängig, hat mehr als die Hälfte seines Lebens am Rande des Wahnsinns balanciert. Doch als seine Freundin Hanna ihn verlässt, entgleitet ihm sein letzter Halt, und er zieht sich in eine abgelegene Berghütte zurück, um sich einer selbstauferlegten "großen Katharsis" hinzugeben. Eingeschneit in der stillen, kalten Landschaft der Alpen, versinkt er immer tiefer in seine Vergangenheit und droht, in den finsteren, uneinsichtigen Ecken seines Zufluchtsorts zu verschwinden. Kogler zeichnet in "Die Asche vergangener Winter" nicht nur das hoffnungslose Intermezzo in Tals Leben, sondern beleuchtet auch die Ursprünge seiner inneren Qualen, die Tragödie seiner großen Liebe und die Geschichte einer Freundesgruppe, die sich auf ihrem Weg verloren hat.

Geboren und aufgewachsen in den majestätischen, aber auch schroffen Salzburger Alpen, hat Michael J. J. Kogler seine musikalische Berufung als Songwriter der Post-Black-Metal-Band Karg und als Sänger und Texter von Harakiri For The Sky früh gefunden. Seit 2011 verbindet er als Redakteur für das Slam Alternative Music Magazine seine Passionen für Musik und Schreiben. Literarisch beeinflusst von amerikanischen Klassikern wie Bukowski und Hemingway, vereint Kogler in seinem Roman soziologische Tiefe mit einer schmerzhaft schönen Prosa. Seine akademischen Hintergründe in Soziologie spiegeln sich in den komplexen Charakterstudien und gesellschaftlichen Reflexionen seines Werkes wider. Kogler lebt abwechselnd in Salzburg und Wien und hat mit "Die Asche vergangener Winter" im November 2022 sein literarisches Debüt in der Edition Outbird veröffentlicht.

"Die Asche vergangener Winter" besticht durch eine schrecklich ehrliche und wunderbar ernste Erzählweise, die den Leser tief in die Psyche des Protagonisten eintauchen lässt. Kogler schreibt mit einer Präzision und Intensität, die unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt. Trotz seiner tiefen Verwurzelung in der Black Metal-Szene richtet sich der Roman nicht nur an die Eingeweihten dieser düsteren Klangwelt, sondern bietet auch für literarisch interessierte Neulinge einen eindrucksvollen Zugang. Mit seiner Milieu- und Charakterstudie setzt Kogler eigene Akzente, die die chaotische Gefühlswelt und innere Zerrissenheit seiner Figuren auf authentische Weise in Worte fassen – ein kraftvolles Zeugnis menschlichen Träumens und Scheiterns. 

Für diejenigen, die in der Tiefe des Black Metal keinen Sinn finden, könnte Koglers Roman eine Offenbarung sein: eine literarische Erkundung der Dunkelheit, die uns alle umgibt, und der Dämonen, die wir alle in uns tragen. "Die Asche vergangener Winter" ist ein tieftrauriges, aber zugleich wunderschönes Werk, das lange nachhallt und uns an die Vergänglichkeit und die immerwährende Suche nach Sinn und Erlösung erinnert.