IN MEMORIAM

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Gonzague de Reynold
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IN MEMORIAM

Beitrag von Gonzague de Reynold »

(wenn auch knapp zu spät ...)

Am 21. I. anno domini 1793

wurde der "abgesetzte" französische König Ludwig XVI, legitimer Herrscher von Gottes Gnaden über alle Franzosen, in Paris nach seiner Verurteilung durch den revolutionären Nationalkonvent wegen „Verschwörung gegen die öffentlichen Freiheit und der gesamten Sicherheit des Staates“ auf dem Place de la Revolution in Paris guillotiniert.

Die Herrschaft des Pöbels nimmt ihren Lauf ...

Wir gedenken seiner - möge der Herr seiner Seele gnädig sein


VIVE LE ROI !!!

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GdR
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Wer ist in diesem speziellen Fall "wir"? Und wen meinst du mit "Herr"?
Azrael
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Beitrag von Azrael »

Waschndas für e schissdräck?
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

Rot ist mein Banner, rot das Kleid,
Blutrot das Herz und treu dem Eid,
Den es hat zugeschworen.
Die Trommel wirbelte durchs Schloss:
Wach auf, wach auf, o Eidgenoss,
Paris steht vor den Toren.
Die Königin am Fenster stand:
Hab' ich denn keine Seel' im Land,
Die treu zu mir wollt' stehen?
Frau Königin, vielgute Nacht!
Der rote Schweizer hält die Wacht,
Kein Leid soll Euch geschehen!

Es lebe der König!

Hagel: Was ist an "wir" und "Herr" nicht zu verstehen?
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Möglicherweise will er nicht akzeptieren, dass Gothari im katholischen Herrgott erhalten geblieben ist...
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Mir geht diese religiöse Ader ziemlich auf die Nerven. Irgendwo führte ich aus, um was es beim Katholizismus ging - und das ist alles, was daran nützlich und sinnvoll ist bzw. eher war.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Dann belästigen Sie uns Katholiken hier drin nicht... (schliesst die Klostertür)
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reynhold
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Beitrag von reynhold »

Lange nicht mehr so einen Schrott gelesen...
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Inwiefern? Und inwieweit vermögen Sie - aus dem Fundus Ihrer reichhaltigen Erfahrung - auch etwas ausführlicheres beizutragen?

Schon eine kleine Bezugsangabe zu Ihrem Urteil wäre sicher hilfreich...
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle Wände schreiben, wo es nur Wände gibt – ich habe Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen ... Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine große innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist – ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit ....

Katholischer Christ sein ist unwürdig. Machtpolitischer Katholik sein ist etwas anderes. Das sind diese Herren aber nicht. Leider sind sie nur quasireligiöse Halbfaschisten, die den Inhalt des Katholizismus auf eine Glaubensrichtung des Kniefalls und der Gottergebenheit reduzieren und nicht auf virtù, wie ich es bereits ausführte. Das ist unreflektiertes Geschwätz und zeugt nicht vom Erkennen der politischen Struktur des Katholizismus.
Man kann wieder Machiavelli anführen, der Katholizismus sei hier der Fürst, der gemäß dieses Leitbildes alle Mittel zum Machterhalt einsetzt und dabei noch religiös aussieht, ohne es zu sein.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Und was bringt Sie auf die Idee... dass wir diesen nicht aus genau diesem Grunde gutheissen?

Das ist auch das grosse Problem mit Nietzsche, den zu zitieren ich grundsätzlich für ... problematisch ... halte. Zumal er ja auch hier in seiner Bewertung des Christentums auf ein Wertesystem zurückgreift, welches er selbst für nichtig erklärte. Das Verhalten des Christentums, stellvertretend für alle Religionen, müsste ihm doch eigentlich als folgerichtig und konsequent erschienen sein...

Aber nein. Lieber plärrte man vom bösen Christentum, obwohl es, ganz ehrlich, auf der Welt nichts antichristlicheres gibt als dieses...
Zuletzt geändert von Graf von Hirilorn am 26.01.2008, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Weil ich bisher nichts las, was mich auf den Gedanken bringen könnte, dass da mehr als pure Ehrfurcht vor der Größe und Allgegenwart dieses Apparates vorhanden wäre.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Entschuldigen Sie, dass ich noch etwas oben angehängt habe... Es hätte vielleicht unter Ihrem Post besser ausgesehen...

Ehrfurcht habe ich übrigens vor dem Machtapparat insbesondere des mittelalterlichen und des inquisitorischen Katholizismus!
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Beitrag von Hagel »

Nietzsche in seiner Gesamtheit ist wirr, das stimmt. Ich wollte mit dem Zitat lediglich herausarbeiten, dass das Christentum als solches mit dem Katholizismus wenig gemein hat - damit die Autonomie des Katholizismus erkennbar wird und Gott aus dieser Diskussion verschwindet. Katholizismus bedeutet Macht, Christentum Sklaverei.


Die Inquisition war natürlich das qualitativ höchststehende körperliche Instrument des Machterhalts, direkt neben den 2 Weltkriegen, die dazu führten, dass es keinen Gegenpapst auf lange Sicht geben wird, die östliche Orthodoxie zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft wurde und der Vatikan unisono als weltlicher Sitz Christi anerkannt wird. Da haben wir keinen Diskussionsstoff. Allein eine ganze Religion auf Gehorsam auszurichten, verdient Anerkennung und wird von meiner Person anerkannt. Große Politik, die im Kleinen beginnt. Wunderbare und überlegene Taktik.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Nun, ich denke zwar schon, dass man Gott von seiner (variablen, jeweiligen) Kirche trennen kann, aber noch nicht, dass er wegen dieses Zitates oder der dahinterstehenden Meinung aus diesem Zusammenhang verschwunden ist. Da er ja - so sagt man zumindest - (hag)all-gegenwärtig ist.

Ob Christentum als solches Sklaverei bedeutet, kann ich auch nicht sagen, da es heute so vieler Formen davon gibt... Katholisches Christentum hat allerdings dieses Element, und das ist wahrlich etwas, das man heute vielerorts vermisst.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

>>Katholisches Christentum hat allerdings dieses Element, und das ist wahrlich etwas, das man heute vielerorts vermisst.<<

Ja. Für den unterwürfigen Geist mag das zutreffen. Der von virtù beseelte Mensch nutzt die vorhandenen Strukturen aus. Das ist besonders leicht bei Katholiken, da ihnen grundsätzliche Kirchengläubigkeit schon im Über-Ich verankert wurde. Das ist in meinen Augen aber ein reines Glauben an die Manifestationen eines Gottes, nicht an seine Existenz selbst, wie auch immer die aussehen mag - und schließt per se metaphysische Anwandlungen aus.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Hm... Virtu-Schmirtu... Nein. Ich meine, es wird in dem Sinne vermisst, als dass sich heute eben jeder Bachel für den von (hier das einsetzen, wofür dieses 'virtu' stehen soll) beseelten Menschen hält... Folglich hält sich auch jeder für ganz besonders individualistisch und ganz besonders klug und mächtig... Und da, ohne dass es dafür den geringsten Anlass gibt. Ausserdem ist das "sich unterwerfen", insgesamt die Fähigkeit, zu gehorchen, eine unerlässliche, vor der Fähigkeit zum Herrschen zu erlangende Fähigkeit. (Inwiefern allerdings eine Institution wie die katholische Kirche für eine fortwährende Entwicklung des sie durchlaufenden Menschen dienlich ist, ist noch zu ergründen)...

Ich nehme übrigens an, dass auch Sie, ausserhalb des Forums zumindest, weder Papst, noch Heiliger, Papst, Präsident oder sonstwas sind... noch nicht einmal Atomphysiker, so wie ich... Deswegen zweifle ich an denen Zweiflern, die ihre Vittu, bzw. virtù vorschieben, wenn es darum geht, zu rechtfertigen, warum sie es partout zu (fast) gar nichts bringen... Wohlgemerkt, dies ist einfach eine Annahme. Es KANN natürlich auch sein, dass Sie DOCH Präsident oder so etwas sind... Ich meine das alles nur im Sinne eines Beispiels.

Und dann die Sache mit der Metaphysik... Nun ja: Je blinder der Glaube, desto stärker. Ich weiss aber generell GAR NICHTS über metaphysische Phänomene. Ich könnte mir einfach vorstellen, dass ein kleiner Geist eben durch seine KLeinheit viel totaler von einem Glauben durchdrungen werden und somit auch "leichter" irgendwelche paranormalen Phänomene erzeugen kann... Ich denke da so ein bisschen in die "Hypnose"-Richtung...
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Ich teile diese Ansicht, dass der übersteigerte Individualismus wahrer Elitenbildung widerspricht.
Allerdings teile ich die Ansicht, dass die Fähigkeit, sich unterwerfen zu können, unabdingbar mit der Fähigkeit zu herrschen verknüpft ist, nicht. Das ist hanebüchen, da Gehorsam und Befehlsgewalt zwar einander bedingen, es aber nicht bedeutet, dass der Herrschende Unterordnung am eigenen Leibe kennen muß, wohlgemerkt sprechen wir von sozialer Unterordnung, nicht von "höheren Kräften", denen sich unterzuordnen einfach normal ist, da es kein Darüber gibt, für den Menschen als solchen. Wie kommst du drauf, dass das so ist? Und bitte führe keine militärische Befehlskette an, die den Vorgesetzten zu einem empathischen Vorzeigewesen macht, nur weil er sich hochgebuckelt hat. Diese Karrieren gibts erst seit der Neuzeit, d.h. seit der Waffen-SS. Und selbst da waren alle dem gemeinsamen Ziel untergeordnet. Deswegen waren SS-Leute auch keine Soldaten wie alle anderen. (ausschweifend...)
Die neue Individualität dient auch nur dazu, bestehende Herrschaftsformen nicht zu untergraben, da es ungleich schwerer ist, ein gewaltiges, gleichdenkendes Individuum zu lenken und zu steuern, als lauter Möchtegernindividualisten mit Konsumgütern zu betäuben.

Die Katholische Kirche diente zur Elitenbildung der Intelligenzia, die sie durchlief. Wohlgemerkt parallel zum Militär ist anzumerken, dass auch dort keine Karriere ohne Voraussetzungen möglich war. Die Stände wurden zwingend eingehalten, ganz wie im Militär. Es wurde sich so geboren, quasi. Hohe Militärränge und klerikale Ämter vergab man an sich selbst, um bestehende Strukturen keinesfalls zu unterminieren. Man bildete sich gegenseitig, um durch den Wissensvorsprung auch einen (technologischen) Machtvorsprung zu haben und halten zu können. Das meine ich damit, dass die christliche Religion im Katholizismus keine Rolle spielt, jedenfalls nicht für das obere Drittel der Machtpyramide. Er war nur Instrument, welches vom Volk als Religion verehrt wurde, in der Essenz aber nichts weiter als eine Loge mit sauguter PR-Abteilung war. Die Reformation kam also ziemlich ungelegen.



Auf deinen letzten Absatz gehe ich nicht ein, da er das Thema nicht mehr berührt.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Nein, ich werde keine Befehlsketten anführen... Aber etwas anderes. Nämlich eine (ganz bewusst gewählte) dumme Frage: Könnte ein Mensch jemals erwachsen werden, wenn er nie ein Kind gewesen ist? Wohl kaum. Die Erfahrung des Kind-Seins ist meiner Meinung nach durchaus mit einer später direkt daraus erworbenen Fähigkeit, "erwachsen" zu handeln (was in der Definition unserer Endzeit-Kultur bedeutet "sich Pornos runterladen", wobei wir aber beide wissen, dass ich von einer ganz anderen Definition ausgehe). So kann man auch nicht, wie Leute wie MORTIIS es meinen "zum herrschen geboren" sein, da das "nicht-herrschen" so wie das "kind-sein" zum Entwicklungsprozess dazugehört, der uns VIELLEICHT später einmal ermöglicht zu herrschen... Ich denke, die katastrophalsten Ergebnisse von Herrschaft waren und sind immer dort anzutreffen, wo Leute zur Macht gelangten, die damit, aufgrund ihrer fehlenden Entwicklung, überfordert waren... Ob das nun entartete Pharaonen oder Cäsaren oder Diktatoren des 20. Jahrhunderts waren... Es waren Charaktere, die immer schon eine Unfähigkeit zum Masshalten oder "sich-in-etwas-fügen" an den Tag gelegt hatten. Fatalerweise ist dieser Wesenszug durchaus einer, der dazu geeignet ist, Menschen an die Macht zu bringen. Vom kleinen Bandenführer ist es manchmal ein kurzer Weg hinauf zum Diktator. Und es ist gemeinhin Bekannt, dass die Natur an Ausgleich und Mässigung, so wie es die Menschen verstehen, nicht interessiert ist.

Deswegen muss ich ergänzen: Zum Herrschen, zum rücksichtslosen und am Ende mit tödlicher Sicherheit in die Katastrophe führenden herrschen, braucht man in der Tat keine Unterordnungs-Erfahrung... Man kann nun sagen: Ja, also nicht unabdingbar verknüpft. Nur ist solches Herrschen meiner Meinung nach nichts erstrebenswertes

Man könnte nun natürlich sagen, dass es auch Beispiele rücksichtsloser Herrschaft gibt, welche durchaus insgesamt positiv auch für das jeweils beherrschte Volk verliefen... In diesen Fällen argumentiere ich, dass man bei der dort angewandten Rücksichtslosigkeit durchaus das erwachsene, also auch selbstbeherrschende Element machiavellistisch angewandter Härte erkennen wird, oder aber, wie im Fall von Russland, sich die Katastrophe momentan noch vollzieht, wurzelnd in den drastischen Fehlern seiner früheren Despoten.

Deshalb sage ich, dass es unabdingbar ist, sich die Fähigkeit zur Unterordnung zu erwerben, bevor man nach Höherem strebt. Man muss ja ein Pferd auch erst mal kennenlernen, bevor man lernt, es zu reiten...

Hier aber wimmelt es ja von Tiger-Reitern, welche freilich ebendiesen nur in ihren Phantasien reiten. In der REalität könnten sie sich diesem noch nicht einmal nähern, auch nicht seiner metaphysischen Variante.

Nun gut. Zusammenfassend diesen Schwurbel kann ich also konstatieren, dass ich nicht unbedingt mit den Zwängen der Realität, der äusseren Bedürfnisse argumentieren will, sondern mit den Anforderungen der individuellen, seelischen Entwicklung.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Kant, ick hör dir trappsen.

Ich werde darauf zu späterer Stunde auf jeden Fall eingehen.

Jetzt jedoch werde ich kochen, denn der Herr Furor war geneigt, meiner Einladung zu folgen. (Ich ess Schnitzel, er rupft die Zimmerpflanzen kahl)
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