Contra Franzmann?

Emotionen, Geistesblitze und Gedichte, die ihr nicht für euch behalten wollt!

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-N-
Priester
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Contra Franzmann?

Beitrag von -N- »

Geht nun hin und grabt mein Grab,
Denn ich bin des Wanderns müde,
Von der Erde scheid' ich ab,
Denn mir ruft des Himmels Friede,
Denn mir ruft die süße Ruh
Von den Engeln droben zu.

Geht nun hin und grabt mein Grab,
Meinen Lauf hab' ich vollendet,
Lege nun den Wanderstab
Hin, wo alles Ird'sche endet,
Lege selbst mich nun hinein
In das Bette sonder Pein.

Was soll ich hienieden noch
In dem dunkeln Thale machen?
Denn wie mächtig stolz und hoch
Wir auch stellen unsre Sachen,
Muß es doch wie Sand zergehn,
Wann die Winde drüber wehn.

Darum, Erde fahre wohl!
Laß mich nun in Frieden scheiden,
Deine Hoffnung ach! ist hohl,
Deine Freuden werden Leiden,
Deine Schönheit Unbestand,
Eitel Wahn und Trug und Tand.

Darum letzte gute Nacht,
Sonn' und Mond und liebe Sterne!
Fahret wohl mit eurer Pracht!
Denn ich reis' in weite Ferne,
Reise hin zu jenem Glanz,
Worin ihr erbleichet ganz.

Ihr, die nun in Trauren geht,
Fahret wohl, ihr lieben Freunde!
Was von oben niederweht,
Tröstet froh des Herrn Gemeinde;
Weint nicht ob dem eitlen Schein,
Droben nur kann ewig sein.

Weinet nicht, daß nun ich will
Von der Welt den Abschied nehmen,
Daß ich aus dem Irrland will,
Aus den Schatten, aus den Schemen,
Aus dem Eitlen, aus dem Nichts
Hin ins Land des ew'gen Lichts.

Weinet nicht, mein süßes Heil,
Meinen Heiland hab' ich funden,
Und ich habe auch mein Teil
In den warmen Herzenswunden,
Woraus einst sein frommes Blut
Floß der ganzen Welt zu Gut.

Weint nicht, mein Erlöser lebt,
Hoch vom finstern Erdenstaube
Hell empor die Hoffnung schwebt
Und der Himmelsheld, der Glaube,
Und die ewige Liebe spricht:
Kind des Vaters zittre nicht!

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Frischauf, ihr Kameraden! Wir ziehen in das Feld,
Wir haben unser Herz auf Franzosen gestellt,
Die Wehr und der Mut sind geschliffen und blank,
Drum her mit Franzosen! die Zeit wird uns lang.
Hurra, ihr Kamraden! Hurra, ihr Soldaten!
Hurra! ist Franzosen ein tödlicher Klang.

Heraus alle, welchen die Freiheit gefällt!
Gott schuf für die Freiheit, die Tugend die Welt.
Die Freiheit sie lebe, das köstliche Gut!
Für Freiheit, ihr Brüder, da schonet kein Blut!
Hurra, ihr Kamraden! Hurra, ihr Soldaten!
Hurra! und vertilget die teuflische Brut!

Heraus auch für Deutschland, das heilige Land!
Vertilget den welschen, den teuflischen Tand!
Auf tapferer Väter vermorschtem Gebein
Da soll kein Franzose sein Kiwi! mehr schrein!
Hurra, ihr Kamraden! Hurra ihr Soldaten!
Dem Werda? der Deutschen ist Kiwi! zu fein.

Heraus für die Eltern, für Weib und für Kind,
Für Jungfraun und Bräute zur Rache geschwind!
Das stärket die Arme, das stählet den Mut,
Drob streitet man fröhlich, drob streitet man gut.
Hurra, ihr Kamraden! Hurra, ihr Soldaten!
Das locket das Eisen zum feindlichen Blut!

Heraus alle; rufet am lautesten Gott!
Und machet die schnöden Tyrannen zu Spott!
Mit Schwertern und Lanzen in blutiger Jagd
So jaget die Räuber bei Tag und bei Nacht;
Hurra, ihr Kamraden! Hurra, ihr Soldaten!
Hasasa! Trarara! die lustige Jagd!

Auf! spielet, Kanonen, zum lustigen Tanz!
Auf! blitzet, ihr Säbel, den blinkenden Glanz!
Auf! wirbelt, ihr Trommeln, im Saus und im Braus!
Auf! wehet, ihr Fahnen, zum Himmel hinaus!
Hurra, ihr Kamraden! Hurra ihr Soldaten!
Wir ziehen zum Sieg oder Tod heut hinaus.

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Fürs Vaterland, fürs Vaterland
Alldeutschland frisch und fröhlich auf!
Vom Ostseestrand, vom Nordseestrand,
Aus Berg und Thal Alldeutschland auf!
Auf! auf! was kann die Stange tragen
Und was von deutschen Ehren weiß!
Und was ein deutsches Herz fühlt schlagen,
Dem glüh' das Herz heut' doppelt heiß!

Fürs Vaterland, fürs Vaterland!
Alldeutschland frisch und fröhlich auf!
Auf gegen welschen Lügentand
Mit Sturmesschritt im Sprung und Lauf!
Ha! hört ihr frech die Welschen tönen?
»Für uns das Land, für uns der Rhein!
Der Sieg ist Galliens tapfern Söhnen,
Drum, stiller Deutscher, gieb dich drein!«

Fürs Vaterland! fürs Vaterland!
Horch Welschland! hör' ein Gegenlied:
Ein Volk, ein Heer, ein Herz und Hand,
Was gegen euch den Degen zieht –
Sind all zu Schild und Helm geboren,
Das freie, tapfre Teutsgeschlecht,
Zu edlem Tode aufgeschworen,
Zum Kampf für Freiheit, Licht und Recht.

Fürs Vaterland! fürs Vaterland!
Drum alle frisch und fröhlich drein!
Auf welschen Trotz ins welsche Land!
Für unsern Rhein frisch übern Rhein!
Mit Gott dem Herrn, dem Gott der Freien,
Drum alle frisch und fröhlich drein!
Und was die Prahler dräu'n und schreien,
Es muß durch Gott zerstoben sein.

...beide Gedichte: Ernst Moritz Arndt

P.S. Das erste Gedicht hat zwar nichts mit dem Topic zu tun aber ich wollte es trotzdem mal hier reinstellen...
Finsterniss
Heuchler
Beiträge: 47
Registriert: 11.03.2006, 17:43
Wohnort: Im Wald

Beitrag von Finsterniss »

Mich würde mal Int. wie du zu den Gedichten stehst!
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Zuviel Gottgerede, zu fröhlich.
Ich empfehle das Buch "Krieg dem Kriege"
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-N-
Priester
Beiträge: 156
Registriert: 08.01.2006, 14:19

Beitrag von -N- »

Finsterniss hat geschrieben:Mich würde mal Int. wie du zu den Gedichten stehst!
Mein (politischer) Standpunkt ist hier nicht wichtig. Mir geht es nur um die Gedichte an sich. Ich finde, dass Arndt eine sehr fesselnde Ausdrucksweise hat. Egal, was er nun verteufelt oder auch nicht.
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