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In letzter Zeit ist mir auf Konzerten und auch auf Metalparties folgender Trend immer stärker aufgefallen: Shirtkontrollen, die bis zur Lächerlichkeit ausgeweitet werden. Es ist unbestritten, dass es angebracht ist Besuchern mit Shirts, die Symbole von verfassungsfeindlichen Organisationen abbilden, den Zutritt zu verwehren. Nicht zuletzt weil dadurch rein objektiv ein Straftatbestand erfüllt wird. Aber was darüber hinaus mittlerweile gängige Praxis ist, lässt einem schon mehr als nur kopfschüttelnd zurück. Neben den gängigen Shirts von Burzum oder Graveland gab es schon Fälle, in denen die Türen für Träger von Immortals „pure holocaust“-Shirt oder Slayers „Slaytanic Wehrmacht“-Leibchen verschlossen blieben.
Sofern das jemandem bei Veranstaltungsorten von nichtmetallischen Anlässen passieren würde, könnte man das noch mit der Unkenntnis im Bezug auf die Materie Extrem Metal erklären. Aber ich beziehe mich hier auf Metalveranstaltungen. Ist schon merkwürdig wenn man sich zum Teil halb entkleiden muss bevor man in einen Konzertsaal darf.
Und als ob das noch nicht genug wäre, wird zum Teil auf den entsprechenden Homepages der Veranstalter dazu aufgefordert, Besucher mit entsprechenden Shirts, die der Security entgangen sind, zu melden. Spätestens da fragt man sich, wo das noch hinführen soll.
Was bleibt letztlich von dem ganzen Aufwand, wenn sich politische Quertreiber unauffällig kleiden und trotzdem vor Ort unterwegs sind? Nicht zuletzt hofft man doch durch Shirtkontrollen solche Personen fernzuhalten. Macht es denn einen Unterschied, ob ein Besucher mit NSBM- oder Manowar-Shirt gewalttätig wird oder den Hitlergruss zeigt?
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Wie gut die Recherche-Qualität von Indymedia ist, dürfte bisweilen die Runde gemacht haben: Indymedia verbreitet Ungenauigkeiten über Musikformationen bezüglich deren politischen Hintergrund. Dass sie jedoch dereints dreiste Komplettfalschheiten über Schwermetall verbreiten ist neu und auch der Grund meiner Erzürnung.
Es darf schlicht nicht sein, dass ein solches Organ mit Halbwahrheiten und Ganzfalschheiten um sich wirft und eine ganze Szene in den Dreck zieht, ohne sich im geringsten Gedanken darüber gemacht zu haben, was sie da überhaupt schreiben.
Die Position von Schwermetall gegenüber NSBM ist mehr als nur einmal dargelegt worden und dass wir hier keine NSBM-Bands rezensieren spricht für sich.
Deshalb fordere ich hiermit Indymedia öffentlich heraus, die Unwahrheiten zu korrigieren, um weiteren Schritten aus dem Weg zu gehen.
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Was ist der Sinn der Metal-Szene? Was ist die Motivation ihrer Anhänger, was sind die Inhalte? Eine Szene kann man wohl getrost als eine Verbindung von Interessensgenossen bezeichnen, die Zusammenhalt gibt. Sie vereint alle Gleichgesinnten. Bei diesem Beispiel ist das nicht anders. Es scheint so, als wollten die Anhänger dieser Szene im Speziellen, vordergründig ihrer Abneigung gegen Trends und Gesellschaft Ausdruck verleihen. Sie wird oft auch als ein Lebensgefühl interpretiert. Als stärkstes Beispiel ziehe ich den Black Metal heran. Hier tritt der Aspekt der dadurch beeinflussten Lebensführung am deutlichsten hervor.
"No Mosh, No Trends, No Core, No Fun" – Diese, (soweit ich zu meinen glaube) von Burzum einst statuierte Verhaltensregel, oder wie auch immer man das nennen mag, scheint in manchen Dingen zwar überholt, aber dass diese Prinzipien verkörpert wurden und teilweise auch noch werden, steht ausser Frage. Es zeigt den verneinenden Charakter dieser Musikrichtung. Wobei es allerdings auch noch um einiges extremer geht. So verfluchen beispielsweise die Selbstmord-Propagandisten von Forgotten Tomb das Leben an sich, jeden Tag und jede Tätigkeit in der heutigen Welt, der heutigen Gesellschaft. Dieses Beispiel soll stellvertretend für die vielen anderen Vertreter dieser Meinung stehen. Alle reden sich darüber den Mund wund und geben dabei auch öfter einige kontroverse Stellungnahmen ab. Hierbei handelt es sich eigentlich immer um rebellische Äusserungen, die gezielt in die entgegengesetzte Richtung der normalerweise zu erwartenden Aussage geht. Rebellion ist ein Bestandteil im Denken der Szene, der allerdings meiner Meinung nach von vielen Menschen falsch, im Sinne von zu extrem, interpretiert wird.
Man will sich gegen Grundsätze der Gesellschaft stellen? Es gibt einfach Dinge, an die man sich halten muss und genau das ist auch der Punkt. Rebellion hin und Aussenseiterrolle her. Man ist ein Teil der Gesellschaft, bleibt auch durch Distanzierung von einigen seiner Inhalte ein Teil dessen. Genau das verstehen viele Menschen nicht. Warum also üben sich diese ganzen Querdenker in zumindest geistiger Divergenz zum Gesellschafts-System? Ich finde es ziemlich peinlich, solche Menschen so reden zu hören und genau zu wissen, dass es nur leere Worte sind.
Was auch von einigen findigen Denkern als Motivation ihrer Meinung herangezogen wird, ist das mittlerweile schon mehr als banale Thema der Kommerzialisierung. Jeder weiss wovon ich spreche, deshalb werde ich nicht viel weiter darauf eingehen. Denkt man jedenfalls so, dann dürfte niemand dieser Personen mehr ein Handy besitzen, einen Computer, so etwas Simples wie einen Kugelschreiber. Mag überspitzt klingen, zeigt aber wie lächerlich solche Vorwürfe sind. Da mag so manch einer zwar behaupten, dass man so bestimmte Dinge der grossen Masse entgegenbringt, die eigentlich das "Anders-Denken" zu dieser ausdrücken sollte und deshalb nichts mit den genannten Beispielen gemein hat. Aber Kommerzgesellschaft hin oder her, eigentlich ist jeder, der nicht die Flucht in eine selbstgebaute Hütte im tiefsten aller Wälder ergreift und dort ohne Strom, Fernsehen, ohne Fortschritt auskommt und nicht seine puristische, beziehungsweise asketische Ader auslebt, ein Teil dessen. Da sich jedenfalls niemand von ihnen daran hält, untergraben ziemlich viele Menschen ihre eigenen "Grundsätze".
Ich sehe solche Personen und kann mich über ihre geistige Überzeugung und die Interpretation ihrer Grundsätze nur wundern. Ich stelle fest, dass die Meinigen komplett andere sind. Ich sitze nun also da, scheinbar ein Mitglied der Szene, aber dennoch fühle ich mich komplett fremd und kann eigentlich nur eine grosse geistige Trennlinie zwischen ihnen und mir ziehen. Es ist irgendwie grotesk, aber das Bild, das sie verkörpern dürfte ein Typisches sein. In einer Szene geht es um Zusammenhalt und Identifikation. Doch wirklich identifizieren kann ich mich mit diesen Menschen nicht. Nur scheinbar gibt es Gemeinsamkeiten, nämlich die Musik. Doch der Rest ist komplett verschieden. Vielleicht habe ich einfach nur solche Menschen bisher getroffen, die ziemlich naiv und nicht gerade die schlausten waren, oder einfach Idioten - davon allerdings ziemlich viele. Vielleicht erklärt das auch meine manische Phobie vor der Bezeichnung "Metaller", die mich einfach nur anwidert. Wenn man das nun allerdings als Sinnbild für die Szene sieht, dann kann ich für meinen Teil nur sagen, dass ich mich dort verdammt unwohl fühle.
Diskussionen (oder sonstiger Meinungsaustausch) sind erwünscht.
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Natürlich kann sich keiner unter dem Titel etwas vorstellen, aber so ist es nun einmal.
Und was kotzt mich an?
Mich kotzt die Entwicklung der Live-Musik DVD´s an. Im letzten Legacy stand bei der Kritik zu einer DVD, dass diese sehr professionell gemacht wurde, weil sehr viele Kamera´s verwendet wurden und keine Einstellung länger als drei Sekunden zu sehen ist?
Was soll denn daran professionell sein?!
Dabei sind drei Sekunden eigentlich sehr lange. Die neue Motörhead DVD konnte ich mir nicht sehr lange ansehen und die neue Iron Maiden sah ich mir gestern an. Dabei kann man bei keiner Kameraeinstellung 21 sagen, sprich, keine Einstellung ist eine Sekunde lang zu sehen.
Das tut nicht nur in den Augen und im Kopf weh, nein man sieht eigentlich gar nichts mehr. Während Bruce Dickinson ein langgezogenes Wort reinschreit sieht man ihn aus fünf verschiedenen Perspektiven und dazwischen noch jeden der vier Saitenbearbeiter mindestens ein mal.
Früher konnte man ein Gitarrensolo fast zur Hälft aus einer einzigen Einstellung sehen und somit auch versuchen es nachzuspielen. Heute sieht man nichts mehr. Die spielen ihre Solos mit mehr Anschlägen in der Sekunde als in Afghanistan in einem Jahr stattfinden und man sieht nur einen einzelnen davon.
Aber zum Glück gibt es ja auf der Rückseite die Warnung für Epileptiker:
"WARNING: The Live concert footage contained within this DVD contains prolonged periods of fast flashing imagery and light patterns which may cause a small percentage of people who suffer with Epilepsy to have seizures. If you have a history of Epilepsy you should consult your physician prior to viewing."
Was haltet ihr von der ganzen Sache? Sollte man die Leute darauf hinweisen? In dem Fall von Maiden wäre das Steve Harris selbst, der da scheinbar die Fäden in der Hand hielt.
Oder findet iht das auch professionell und es gefällt euch sogar?
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"Früher war alles besser." Diese - meist mit wehmütiger und gleichzeitig auch schwelgender Gefühlswelt verbundene - resignierende Feststellung haben wohl schon viele gehört. Auch in der Szene soll es so gewesen sein. Aber bitte was ist damit eigentlich gemeint? Immerhin bin ich zumindest nicht in der Dekade aufgewachsen, in der alles angefangen hat und kann mit dieser Aussage, respektive der "alten Zeit" herzlich wenig anfangen.
Ich habe mir vom "Alten Eisen" allerdings sagen lassen, dass früher der Zusammenhalt viel grösser gewesen sein soll. Das höre ich dabei aber nicht zum ersten Mal. Auch das Alter soll damals keine Rolle gespielt haben. Wer solche Art von Musik hörte, wurde vollkommen akzeptiert und nicht aufgrund seines Alters abschätzig betrachtet bzw. nicht für voll genommen. Ich habe mir dabei schon oft Gedanken darüber gemacht, was früher anders war als heute, dass man sich damals so verbunden miteinander fühlte. Ich kann allerdings nur spekulieren. Ich weiss, wie es heutzutage ist. Oft nicht sehr positiv, wie ich zugeben muss. Ein gewisses Spannungsverhältnis zwischen Jung und Alt, bzw. einzelnen Subkulturen kann man nicht von der Hand weisen.
Aber um dieses "früher" einmal zeitlich einzuordnen, würde ich es auf die 80er beziehen. Damals, so weiss jedes Kind, war die Blütezeit des Trashs und solche musikalischen Extremsparten wie der Death Metal, Black Metal oder Grindcore hatten sich noch nicht entwickelt. Dies dürfte wohl auch der Hauptgrund für diese eher negative Entwicklung der Szene sein. Damals waren schliesslich nur der Trash und Heavy Metal wirklich präsent und solche Legenden wie Iron Maiden, Slayer und Metallica legten die Grundsteine für ihre späteren Karrieren und deren Status. Damit sollten dann wohl auch dieselben gemeinsamen Ideale die Essenz und Einheit in Einvernehmlichkeit mit dem Zusammenhalt dieser Szene(n) gebildet haben.
Denn mit der Zeit, eher zum Ende der 80er, Anfang der 90er hin, tauchten auch erstmals Death Metal und Black Metal Bands auf. Dadurch entwickelten sich andere Subkulturen mit eigenen - und vor allen Dingen anderen - musikalischen und zum Teil auch kleidungstechnischen Idealen. Aus diesen Subkulturen spalteten sich dann wiederum andere Subgenres ab, die sich dann ebenfalls in ihren Idealen unterscheiden konnten. Wenn dann eine Szene bestimmte Ideale hatte, die das Gegenteil zu denen eines anderen Subgenres darstellten, war wohl irgendwie vorauszusehen, dass sich zwischen diesen beiden Szenen kein Zusammenhalt formte, weil jede andere Ansichten zu denselben Dingen hatte und verschiedene Interessen vertrat und noch vertritt. Bis heute hat sich das natürlich nicht geändert, sondern nur einen grösseren Keil zwischen die einzelnen Szenen getrieben.
Das Vermischen verschiedenster Musikstile setzt sich dabei auch munter fort. Aktuelles Beispiel: Der Metalcore. Weder Metal noch Hardcore, aber trotzdem ein Hybrid aus beidem. Klar, dass sich die Anhänger weniger im Metal und Hardcore, als vielmehr aus einer eigenen Subkultur heraus bilden und finden lassen. Wiederum auch mit eigenen musikalischen und alternativen Kleidungsidealen. Da die heutige Szene durchaus von Intoleranz geprägt ist, stösst Metalcore oft auf grosse Ablehnung. Das selbe gilt auch für einige andere Genres.
Aber letztendlich bleibt das sowieso nur eine Vermutung bzw. Überlegung, die ich einfach einmal festhalten wollte. Denn ich habe mich schon oft gefragt, was wäre wenn ich die alten Zeiten hätte miterleben dürfen. Ehrlich gesagt kann ich zwar damit leben, aber wäre trotzdem nicht abgeneigt, einmal auf ein Konzert gehen zu können ohne mit abschätzigen Blicken älterer Beiwohner dieser Gigs schief von der Seite betrachtet zu werden, weil ich offensichtlich zu den jüngsten zähle. Aber nicht nur das, sondern auch die Verfeindung zwischen verschiedenen Szenen kotzt mich einfach an. Vielleicht war es mal besser, aber es wird mit Sicherheit nicht mehr so werden.