Einen sehr professionell gestalteten Doppel-CD Sampler haben OTR-Productions aus Erlangen veröffentlicht. Auf dem Sampler geben hauptsächlich unbekannte Underground-Bands ihre Songs zum Besten. Und davon sind insgesamt 28 vertreten. Sehr vorteilhaft und praktisch ist das Vorstellen jeder einzelnen Band in dem 32-seitigen Booklet. Nach dem auf der CD wirklich ein Haufen Songs sind, werde ich nur die besseren hervorheben.

Und darum beginne ich gleich mit dem ersten. Als Opener wurde das Lied "Silence Remains" von den Deutschen Berserk hergenommen. Geiler Gesangs-Auftakt, fette Riffs, gute Melodien und abwechslungsreicher Kreisch- und Growl-Gesang lassen den Track in einem echt guten Licht erscheinen. Das Drumming ist ebenfalls fett und abwechslungsreich und bringt einem nicht selten zum mitbangen. Zwischendurch versüsst Gitarrengezupfe das Hörerlebnis.

Blakharaz beginnen bei "Sardonischer Giermund" ebenfalls recht gut und auch der Rest des Songs kommt vor allem wegen der geilen Gitarren-Parts recht gut rüber. Leider müssen sich die Ohren nach dem guten Sound der Vorband erst auf den etwas dumpferen Sound von Blakharaz gewöhnen.

Danach kommen Cataphract, Cerebral Suppression, Cremation und Crucified Whore mit eher durchschnittlichen Black Metal Songs daher. Erst die Österreicher Darkfall wissen mit "Vertigo II" wieder etwas mehr zu gefallen und knüppeln ihren aggressiv-fetten Song runter. Viel Abwechslung macht ihn ebenfalls noch etwas hörenswerter.

Mit Dark Sums – "Embraced by Jesus", welches ein genialer Zupfteil zu Anfang und ein toller Übergang mit cleanem und tiefem Gesang prägt, geht es weiter. Im Hintergrund vollbringt noch eine zweite Stimme dichte Atmosphäre. Das Ganze wird mit einer Gänsehaut erzeugenden Geige aufgepeppt, bis eine Gesangsstimme ertönt die sehr nach altem Schlager klingt und meiner Meinung nach den sonst sehr guten Song zerstört.

Nach Dawn A.D.´s "Swallow" und anderen eher durchschnittlichen Songs bringen Gallery of Darkness mit ihrem fetten und sehr schnellen Death noch mal die Köpfe zu wackeln. Nach dem zwar primitiven, jedoch mit viel billigem Keyboard schlechten Gesang und viel Gezupfe, oft falschen Sologespiele und Geschromme von Haruc ist die erste CD auch schon zu Ende. Allerdings könnte aus Haruc noch was werden, wenn sie noch sehr viel üben und in ein Studio gehen. Die Ideen in dem Song wären schon recht gut.

Bei der Zweiten CD angekommen, legen die aus Tirol in Österreich kommenden Host of Darkness gleich so richtig los. Was Anfangs wie reines Geknüppel mit aggressivem Geschreie erscheint, entpuppt sich als abwechslungsreichster Song nicht nur auf dieser CD, sondern aller Songs die ich in den letzten Monaten zu hören bekam. Von genanntem Geknüppel über fette sowie treibende Passagen, Gezupfe und Soloeinlagen fehlt diesem Track absolut nichts.

Das Keyboard gibt es dafür beim folgenden Titel von Hyperions Fall, welches aber nur im Hintergrund auftritt. Der Track beginnt ruhig und geht dann in Double Bass Gewitter über. Leider spielt eine Gitarre irgendwie aus dem Takt raus, welche dadurch als lästig erscheint. Das Schlagzeug klingt obendrein noch sehr stark nach Computer, und ist das einzige Instrument, welches einen anständigen Sound hat.

Den gefühlvollsten Track auf dem Sampler haben die Deutschen von Immortal Remains geschaffen. In dem stark nach alten Tiamat klingenden Song wird zwar auch in höheren Geschwindigkeiten gespielt, die Atmosphäre bleibt aber dank der guten Tonwal für die Gitarren und dem guten Gesang immer gut erhalten.

Massgrave bieten danach einen ganz guten Knüppel Death Metal Song. Medusa dagegen legen etwas mehr Wert auf Abwechslung, sind aber nicht minder hart. Die nächste Band, die wirklich heraus sticht ist Seraph. Das Lied ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, weiss aber nach mehreren Durchgängen immer besser zu gefallen. Die übrigen Songs von Slaveson, The Awekening, The Cranium und Vampire sind zwar alle noch recht gut, eine genaue Beschreibung würde aber den Umfang dieses Reviews sprengen.

Insgesamt ist Only Death is Real Vol. 4 ein Sampler, der sein Geld auf alle Fälle wert ist.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

OTR-Productions

Veröffentlichung

1/2004

Format

CD

Land

Genre

Metal