Aaaargh! Dieser langgezogene Schrei leitet das schleppend instrumentierte Intro des Arkhon Infaustus Albums "perdition insanabilis" ein.

Allerdings ist das schleppende Tempo ab dem ersten regulärem Song "M33 Constellation" Geschichte. In typischer Black Metalmanier wird umbarmherzig drauflosgebolzt, was die Instrumente hergeben. Doch wird das ICE-Tempo immer wieder geschickt mit langsamen Stellen durchsetzt, clever gemacht. Auch beweisen die Franzosen bei den anderen Songs das Tempowechsel für sie kein Fremdwort ist. Bisweilen erinnern mich die Blastparts immer wieder an Belphegor (Hörbeispiel "Abortion of the Kathavatthu"), allerdings sind Arkhon Infaustus weniger intensiv beim Prügeln als die Ösis. Bei den Highspeedexzessen in ihren Songs wirken sie recht gesichtlos und gehen schlichtweg im Einheitsbrei unter. Es sind gerade die schleppenden Stellen in ihren Kompositionen, welche das Quartett aus dem Land des Weines interessant machen. Wenn man "Six Seals Salvation" hört, weiss man was ich meine.

Hervorheben möchte ich auch das Stück "Saturn Motion Theology". Es sticht vor allem durch ein sehr spartanisches Soundgewand hervor, verbreitet jedoch dadurch einen erhabenen Charakter. Ein solches Stück wächst erst beim Hören. Ich muss gestehen, dass ich den Franzmännern ein derartig majestätisches Stück nicht unbedingt zugetraut hätte. Ebenfalls ansprechend ist der Song "Profanis Codex LXVI", weiss er doch durch bewährte Tempowechsel zu überzeugen.

Soweit zu den Positiven Aspekten dieses Silberlings. Allerdings gibt es auch Schwächen. Und diese wären unter anderem der mangelnde Wiedererkennungswert als auch die bisweilen auftretende Eintönigkeit. Einzelne Stücke lassen interessiert aufhorchen, doch kommt mit der Zeit oft das Gefühl auf, das Ganze bei anderen Gruppen schon gehört zu haben. Daran ändert auch weder die gute Produktion (lediglich die Drums klingen ab und an recht blechern) noch das perverse Image der Band etwas.

Black Metal Puristen und Sammler machen dennoch nichts falsch, wenn sie der Gruppe eine Chance geben. Mir persönlich sind Arkhon Infaustus allerdings doch etwas arg unauffällig in ihrem Sound.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Osmose Productions

Veröffentlichung

10/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal