Wer den Schweden von Blodsrit schon immer vorgeworfen hat, dass sie nicht mehr Innovationskraft mit sich bringen als Pinky, muss wohl beim neusten Werk "Helveteshymner" noch einmal ein wenig über die Bücher gehen. Ihr wisst schon, Pinky ist die einfältige von den zwei Mäusen aus der Zeichentrickserie "Pinky and the Brain", die zusammen jeden Tag die Weltherrschaft an sich reissen wollen…

Das Drittwerk der Horde ist eindeutig ihr technisch hochstehendster Silberteller. Damit wird mit der Untermauerung einer kräftigen Produktion (Axtmann Mieszko von Nasum hatte seine Finger an den Reglern) dichter und weniger roh als noch bei "Ocularis Infernum" zu Werk gegangen. Die gesichtsbemalten Schwarzmetaller sind im Gegensatz zum norwegischeren Vorgängeralbum ihrem Heimatland etwas treuer geworden. Will heissen, statt purer Rohheit wird mehr Wert auf technische Aspekte gelegt, man schlägt gar ein wenig in die Richtung von Naglfar ein. Doch auch eine Prise norwegischer Urgewalt à la neuerer Carpathian Forest schwingt noch mit. Nun, das sind grosse Namen, denen Blodsrit schlussendlich nicht gerecht wird, gerade weil sie so vergleichbar sind. Und hier wären wir genau wieder beim Anfangsargument: Der Dreier-Trupp hat zwar etwas an Innovationskraft gewonnen und bringt mehr Ideen in die Kompositionen, doch reicht es noch nicht, um mit den wirklich Grossen mitzuhalten. Dennoch wurde mit vermehrten Tempowechseln und Viking Einflüssen in Form von sauberen Gesängen beim herausragenden "Illdjarn" oder auch dem ordentlich eingenständigen Candlemass Cover "Solitude" für etwas mehr Erfindungsgeist gesorgt.

Um die Weltherrschaft an sich zu reissen, reicht "Helveteshymner" ganz bestimmt noch nicht. Nichtsdestoweniger ist das neuste Opus ein solides Stück Schwarzmetall geworden, das sich nicht zu verstecken braucht. Anspieltipps: "Illdjarn" und "Vanmakt".

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Oaken Shield

Veröffentlichung

12/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal