Wer mal wieder eine Grindcore-Perle in seinen Händen halten möchte, der sollte unbedingt losgehen und sich diese Scheibe besorgen! Was Rodrigo und Esse, so die Namen der Mitglieder des skandinavischen Duos, hier abgeliefert haben, ist im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend.

Manchem sind die Grinder wahrscheinlich ein Begriff, da alle Lieder diese Platte schon auf diversen Split-Veröffentlichungen und Compilations erschienen sind. Gemeint sind die Splits mit Squash Bowels, Embalming Theatre, Ulcerrhoea, Mind Collage und Man In Shackles, sowie die Compilation "Polargrinder".

Alles andere als ideenlos und einfältig geben sich diese zwei Musiker ihrer Musik hin, ohne auch nur einen Moment ausgelutscht oder langweilig zu klingen. Ein rammelndes Schlagzeug, verstörte Gitarren, welche ebenso simpel wie auch wirkungsvolle Riffs losbrechen lassen, und ein Schrei- und Grunzgesang der abartigsten Sorte verleihen diesem Ungetüm brachialer Zerstörungswut seinen salzig-feurigen Charme.

Soundtechnisch lässt man sich nicht lumpen und zelebriert in einem mehr als würdigen Grindcore-Sound, so dass die Herzklappen jedes Gestörten wohl anfangen auf gleicher brachialer Geschwindigkeit zu schlagen. Grindcore-Herz, was willst du mehr als ein rumpelndes Schlagzeug, sägende Gitarren, wabbelnden Bass und eine hasserfüllte, gut integrierte Stimme?
Einziges Problem, wenn man es als solches betiteln möchte, ist der etwas differenzierte Klang der einzelnen Veröffentlichungen untereinander. Fällt es bei den Splits kaum auf, so sind die drei Lieder der Polargrinder-Compilation am Ende doch zu leise und drucklos und wollen sich nicht so ganz ins Soundgewand der restlichen Tracks einfügen.

Besonders finde ich an dieser Veröffentlichung jedoch, dass man nicht in stumpfes Einheitsbreigequarke abfällt, wie es zum Beispiel Visceral Damage hervorragend demonstrieren. Immer wieder haben sich die Jungs etwas einfallen lassen: Hier kommt mal ein langsam-walzender Break, dort groovt man ganz unverhofft los und da beginnt man ein paar Sekunden heftigst derb abzurocken.
Einfach grossartig, man spürt die Energie, welche in die einzelnen Veröffentlichungen gesteckt wurde in jedem Lied deutlich; und ich spreche grossen Respekt für die Arbeit von Esse und Rodrigo aus.
In diesem Sinne: "Dreck und Deibel, Klaus-Dieter! Kaufen!!".

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

SelfMadeGod

Veröffentlichung

2/2005

Format

CD

Land

Genre

Grindcore