Schleppender Death Metal (ur)alter Schule, so würde ich den Sound von Abscess beschreiben.

In einer anderen Kritik eines englischsprachigen Magazins habe ich eine gute Erklärung zum Sound von Abscess gefunden: "Wenn es jemals eine pure Death Metal-Bar geben würde, wären Abscess die Hausband. Zwei Mal pro Woche würden sie, zugedröhnt mit Jim Beam für einige Stunden spielen, bis alle nach Hause gegangen sind oder ihre Verstärker explodieren."
Das entspricht genau dem was einen auf dieser Scheibe erwartet. Death Metal, wirklich roher, relativ langsamer Death Metal. Wenn mich heute jemand fragen würde, wie Todesmetall klingt, würde ich ihm antworten: Hör dir die neue Abscess an! Genau da, sehe ich aber auch das Problem. Wieso brauche ich anno 2005 ein Album, das produktionstechnisch, wie auch musikalisch an die späten 80iger erinnert? Genau: Das braucht meiner Meinung nach niemand.

Die Musiker sind wirklich Weltklasse, jedoch zeigen sie das kaum einmal. Nur bei "Tatoo Collector" ist ein wahnwitziges Gitarrensolo eingebaut. Ich erkläre deshalb dieses Werk ab sofort zum neuen Death Metal Standartwerk. Vor 15 Jahren hätte ich bestimmt mit 10 Punkten für diese Platte gebürgt, heute verdient sie aber nur noch die Hälfte.
Wenn in 100 Jahren jemand fragt: Wie klang der ursprüngliche Death Metal, können unsere Enkel sagen: hör dir Abscess "Damned and mummified" an. In the bitter end, "Damned and Mummified is Abscess at the top of their game… or grave".

...aus die Maus...

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Red Stream

Veröffentlichung

3/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal