Moder aus Bremen stehen für kompromisslosen Old School Death / Black Metal ohne Firlefanz. Auf ihrem zweiten Album "Fields of Devastation" beschränken sie sich aber keinesfalls nur auf stumpfes Gebolze, sondern bemühen sich um Abwechslung. Wirklich überzeugen kann mich dieses Werk aber dennoch nicht, denn die Lieder wirken in mancherlei Beziehung noch etwas unausgegoren.

Erstmal würde ich eine 25-minütige Veröffentlichung nicht als Album bezeichnen. Da der Verkaufspreis aber absolut angemessen ist, finde ich das nicht weiter schlimm. Das Cover des achtseitigen Booklets ist hingegen sehr kultig. Da würde man sich doch glatt eine Vinyl-Ausgabe wünschen, deren Hülle man an die Wand hängen kann. Musikalisch bewegen sich Moder auf ziemlich ausgetrampelten Pfaden. Mir fallen Dutzende von artverwandten Formationen ein, die schon vor Jahren mit Ähnlichem den Markt überschwemmt haben. Da sich Moder aber der verschiedensten Quellen bedienen und nebst Black und Death auch einige Thrash-Elemente verwenden, fällt die mangelnde Eigenständigkeit nicht unbedingt negativ auf. Am Packendsten ist "Fields of Devastation", wenn düstere Melodien und das unheimliche Gekeife tatsächlich eine gewisse Friedhofstimmung erzeugen. Die Shreddersoli und das manchmal etwas holprige Spiel trüben den Hörgenuss leider hie und da. Vor allem die Blastparts sind häufig untight. Gelungene Einsprengsel wie der gesprochene Part im ersten Song und das elektronische Instrumental "Grabnebel" dürften vermehrt Einzug in die Musik der Jungs nehmen. Dass gut die Hälfte der Texte in Deutsch ist, gefällt mir sehr gut. Deutsch passt klanglich einfach exzellent zum eher schwarzmetallischen Gesang.

Die rohe Produktion ist vermutlich gewollt. Da sich Moder hauptsächlich im Midtempo-Bereich bewegen, klingen die dreckigen Gitarren auch mehrheitlich brachial und druckvoll. In den schnelleren Parts beginnen die überverzerrten Klampfen hingegen zu matschen. Wegen den kompakten und einfachen Arrangements geht die Transparenz aber nicht verloren. Wer vornehmlich durcheditierte und klinische Edelproduktionen mag, wird mit diesem ungeschliffenen Werk vielleicht seine Mühe haben.

Mir gefällt "Fields of Devastation" nach mehrmaligem Durchhören deutlich besser als nach dem ersten Mal. Ich kann Moder einen gewissen Underground-Charme einfach nicht absprechen, obwohl ich definitiv nicht zu den beinharten Verfechtern des "True Underground" gehöre. Freunde nachvollziehbarer und düsterer Black- / Death- / Thrash-Klänge mit einem Schuss Melodie dürften an den Norddeutschen Gefallen finden.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

SKP Records

Veröffentlichung

6/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal