Man kann es guten Gewissens behaupten. Bei Night in Gales hat es nun entgültig ausgegöteborgt (hat einer mal einen Duden für den Mann??? - Anm. d. Red.). Vielmehr wird mittlerweile auf die alte Thrashschule und, wie bereits gewohnt, auf melodiösen Death Metal gesetzt. Neuer Sänger, neues Glück? Ein Gewinn ist Björn Gooses sicherlich, denn neben kreischen und growlen kann er auch richtig singen. Zusätzlich wurden übrigens Christian Müller, der ehemalige Shouter von Night In Gales, und Leif Jensen von Dew Scented für einige Gastvocals engagiert. Soviel sei gleich gesagt. Vocalseitig wird auf "Nailwork" eine angenehme Menge an Abwechslung geboten.

"Nailwork", der Opener, gehört sicherlich zu den besten Songs des Albums und hat echt Hitpotential. Man kommt dabei auch sofort in den Genuss einiger cleanen Vocals, die, so muss man allerdings zugeben, nicht immer so passend eingesetzt wirken wie hier beim ersten Stück. Bei den nächsten Titeln "Blades to Laughter", "Wormsong", "All Scissors Smile" und "How to Eat a Scythe" wird dann mächtig losgepowert. Grosses Lob sei hier den Gitarristen Frank und Jens Basten ausgesprochen. Viele der Kompositionsdurchhänger, die leider in den eben genannte Titeln immer wieder mal zu finden sind, werden durch peppige Riffs, bemerkenswerte Melodicparts und nette, kleine Soli wieder wett gemacht. Mit "Black Velvet" schieben die Deutschen dann eine ziemlich abgefahrene Coverversion des Alannah Myles Titels nach, den die Dame wohl nicht ohne Beruhigungsmittel überstehen würde, wenn sie sich ihn anhören müsste. Die nun folgenden Stücke wie "Filthfinger", "The Tenmiletongue" oder "Hearselights" lassen sich auch nicht auf grossartige Experimente ein und trümmern wie die vorangegangen Tracks straight nach vorne los. Wie schon zuvor erwähnt, machen die Gitarren dieses Werk erst richtig interessant, wobei auch die Drums eine bemerkenswerte Leistung abliefern. Aber trotzdem, ohne Basten und Basten wäre "Nailwork" verdammt tief in die Durchschnittlichkeit abgerutscht. Night in Gales auf der Bühne zu sehen wäre sicherlich keine Zeitverschwendung, da diese Burschen schon einiges an Live Erfahrung haben und sich ihr Material auch vorzüglich für diese Art der Darbietung eignet.

Mit "Nailwork" hat man sicherlich ein sehr gutes Album vorgelegt. Aber es ist leider zu befürchten, dass es nicht die Aufmerksamkeit bekommen wird, die ihm eigentlich zustehen würde, auch wenn es kein absoluter Überflieger ist. Für "Nailwork" als Album also ein ziemlich gut, für Basten und Basten ein stark.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

4/2000

Format

CD

Land

Genre

Death Metal