Aufgepasst, Jäger und Sammler. Vorsicht, Usurper Neuzugänge. Bei "Visions from the Gods" handelt es sich keineswegs um eine neue Veröffentlichung, denn das vierte resp. fünfte Album der, sagen mir mal Deather, wird gerade im Moment erst aufgenommen. "Visions from the Gods" ist das ... Ihr werdet's kaum glauben ... Demo der Formation, welches 1994 eingespielt wurde. Nun, was hat das Material, das irgendwo aus dem Hinterkämmerle ausgebrochen ist, denn so zu bieten?

Zuerst sollte man positiv erwähnen, dass sich die Plattenfirma bei diesem Re-release die Mühe gemacht hat, einige Appetithäppchen wie Originalversionen und einen Livetrack mit draufzupacken. Letzterer ist übrigens ein unveröffentlichter Titel. Aber diesbezüglich sollte man ja immer ein wenig vorsichtig sein. Mein erstes "alle meine Entchen" ist auch irgendwo auf Band festgehalten, und doch glaube ich nicht, dass Ihr von diesem unveröffentlichten "Song" begeistert sein würdet.

Beginnen tut das Werk mit "Soulstalker", einem Titel, der übrigens gleich zwei mal auf der CD vertreten ist. Einmal als 96'er Version, das andere Mal in der Form, wie er dann später auf die CD gekommen ist. Die ursprüngliche Fassung hat aber bedeutend mehr Charme, nicht zuletzt wegen den leicht durchschimmernden, total grusligen Frauenchören zu Beginn. Nach anfänglichem Geholze frönen Usurper sound- und songtechnisch dem Dismember Midtempo Bereich. Nicht mal schlecht, Leute. "Deep tn the Forest" hingegen wartet mit einem bluesigen Entombed Riff auf, den man so von Usurper eigentlich gar nicht erwartet. Death'n Roll? Ein bisschen schon. Leider endet dieser Song in schnellem und hartem Gedresche. Wäre nicht nötig gewesen, Freunde, denn dass Ihr schnell spielen könnt, weiss mittlerweile jeder.

Doch Usurper haben noch mehr Überraschungen parat. Bei "Charon" wundert man sich nicht schlecht, als plötzlich ein astreiner 80'er Jahre Gitarrenriff aus den Lautsprechern groovt, natürlich ein entsprechend heruntergestimmter. Jedenfalls lassen bereits einige Stücke auf "Visions from the Gods" durchblicken, dass die Band damals schon wusste, wohin sie sich irgendwann mal weiterentwickeln möchte. Nö, jetzt mal echt, dies ist ein Demo Re-release, der den Stempel empfehlenswert verdient. Zumindest für Fans der Usurper Musik eine nette Sache. Sicherlich, den Livetrack am Schluss hätte man sich schenken können, aber ein nettes Add-on ist es trotzdem.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Necropolis Records

Veröffentlichung

4/2000

Format

CD

Land

Genre

Metal